“Der O-Bus in Solingen“, Autor: Jürgen Lehmann
Verlag Kenning, Nordhorn, 160 Seiten, ca. 230 Abbildungen,
darunter 34 Farbaufnahmen.
Jürgen Lehmann beschreibt in diesem schon äußerlich sehr
ansprechenden Buch die Geschichte des 50jährigen Obusbetriebes der Stadt
Solingen, dem umfangreichsten der drei verbliebenen Obus-Einsatzorte in
Deutschland. Beginnend mit einem Vorwort vom Geschäftsführer der Stadtwerke
Solingen GmbH und einem ausführlichen Netzplan der Obusstrecken führt Lehmann
den Leser in die Anfänge des öffentlichen Verkehrswesens der Stadt und ihres
Umlandes ein. Die Geschichte der Solinger Straßenbahn und der Beginn des
Autobusbetriebes wird ausreichend erörtert und durch zahlreiche Bilder
dokumentiert. Anschließend wird der sukzessive Übergang von der Straßenbahn
zum Oberleitungsbus beschrieben, der 1959 mit Eröffnung der Linie 3 vollendet
wurde. Jeweils im Zusammenhang mit den einzelnen Linieneröffnungen geht Lehmann
auf betriebliche Veränderungen und die Erweiterungen des Fuhrparks ein. Darin
werden auch die Besonderheiten der Obusse verschiedener Liefereinheiten erwähnt.
Mehrere Bildseiten mit nicht zu knappen Bildunterschriften runden den Eindruck
des Obusbetriebes der 60er- und 70er-Jahre ab. Innerhalb dieses Kapitels findet
der Leser auch detaillierte Informationen zur Entstehung der zweiten
Obusgeneration, der Baureihe TS. Nicht weniger umfassend beschrieben sind die
Ereignisse der letzten 20 Jahre, worunter unter anderem auch Netzerweiterungen,
Probefahrten auswärtiger Obusse, Einführung neuer Fahrzeuggenerationen und die
Einstellungsdiskussion fällt. Bilder von Obussen der dritten und vierten
Generation werden durch eine Werksaufnahme des neuesten, noch nicht in Betrieb
stehenden Obustyps vervollständigt.
Das letzte Kapitel widmet sich dem Fahrzeugpark aller
vorangehend beschriebenen Verkehrsmittel und beinhaltet neben erläuterndem Text
wiederum zahlreiche Illustrationen. Die Fahrzeugtabellen sind ausführlich und
beinhalten zumindest bei den Obussen auch Fabriknummern (nur 1. und 2.
Generation) sowie Kilometerstände. Leider fehlt in den Tabellen der Hinweis auf
die erhaltenen Fahrzeuge.
Die Bildauswahl erfolgte sorgfältig. Es bietet sich dem
Betrachter auch die Möglichkeit, den interessanten Wandel des Städtebaus zu
verfolgen, und nicht nur auf den Bus als Hauptobjekt fixiert zu sein.
Kleinere Ungereimtheiten z.
B. bei Datumsangaben in den
Bildunterschriften sind gemessen an der Fülle an Informationen unwesentlich und
ändern am positiven Gesamteindruck des Werkes nichts. Eine übersichtliche
Darstellung dieses weitreichenden Themas ist dem Verfasser bestens gelungen.
Sowohl der fachkundige als auch der technisch weniger bewanderte Leserkreis wird
große Freude beim Lesen und Betrachten dieses Buches haben.
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