Seit dem Winter
1992/93 befährt bei drohender Fahrleitungsvereisung der "Enteiser-DUO-Bus" 319 das gesamte Netz. Der Wagen rückt bei Frostgefahr um ca. 23 Uhr angedrahtet im Dieselbetrieb aus, und besprüht
- mittels Düsen an extra umgebauten Stromabnehmerköpfen - beide Fahrdrähte mit Frostschutzmittel.
Die Fahrgeschwindigkeit beim Enteisen beträgt 20-30 km/h. Linienbusse dürfen die besprühten Abschnitte erst wieder am nächsten Morgen elektrisch befahren. Die Stromabnehmerköpfe
müssen für den elektrischen Linienbetrieb von Duo-Bus 319 durch herkömmliche ersetzt werden.
Trotzdem funktioniert der elektrische Betrieb bei starkem Frost bzw. Schneefall
nicht zufriedenstellend (eine Ausnahme bilden die Vetter-0busse), so dass es bei winterlichen Verhältnissen erst im Lauf des Tages zu einem halbwegs befriedigenden elektrischen Verkehr kommt.
Das Netz der Linie 101 wurde 1993 an 72 Tagen zumindest zeitweise und teilweise abgeschaltet. Meistens konnte infolge Bau- und Revisionsarbeiten an der Oberleitung nicht elektrisch gefahren
werden. Die Abschaltung wegen Straßenbauarbeiten hielt sich sehr in Grenzen.
Im ersten Halbjahr war eine weitere Flexibilisierung im Einsatz der elektrischen Fahrzeuge zu erkennen. Dies kam vor allem dadurch zum Ausdruck, dass einzelne Kurse der Linie 101 zum Teil zweimal am Tag ausgewechselt wurden, um einen elektrischen Betrieb bis zum
Einrücken zu gewährleisten. Auch war eine Zunahme der manuellen Eindrahtungen an der
Endhaltestelle Obertürkheim zu beobachten. Diese Verbesserungen blieben
durch die wieder zunehmenden Fahrzeugausfälle im E-Betrieb während des zweiten Halbjahres
leider wirkungslos.
Im einzelnen hatten folgende Wagen zum Teil
mehrfach lang andauernde Ausfälle im E-Betrieb:
201, 203, 204, 306, 310, 316, 317, 318, 319 und 323.
Der Ausfall von zum Teil sieben bis acht Fahrzeugen im E-Betrieb gleichzeitig und dauerhaft, ließ
einen vollelektrischen Betrieb nicht zu.
Elektrisches Aus- und Einrücken der DUO-Busse bleibt weiterhin ein Ereignis mit
Seltenheitswert. Die elektrische Bedienung der vollelektrifizierten Linie 118 war (bis auf den Grundkurs) auch 1993 absolut unzureichend, ebenso der elektrische Betrieb ab
20 Uhr auf den Linien 119 und 120.
Ein Paradebeispiel für den katastrophalen
Service des Herstellers für die O 405 GTD ist Wagen 318, der im Jahr 1993 insgesamt nicht einmal vier Monate elektrisch betriebsfähig
war.
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