DUO-Bus 301 (Batterie / Netz)
Typ |
elektrische Ausrüstung |
Einsatzzeitraum |
Dauerleistung |
MB DUO O 305 B/E |
Bosch / Dornier / Varta |
16.01.1980 - 08.1981 |
90 kW |
DUO-Bus 302 (Batterie / Netz)
Typ |
elektrische Ausrüstung |
Einsatzzeitraum |
Dauerleistung |
MB DUO O 305 B/E |
Bosch / Dornier / Varta |
08.12.1979 - 08.1981 |
90 kW |
Ab 1979 wurde in Esslingen der "kleine
Probebetrieb" mit fünf DUO-Bussen (301-305) auf Basis des Mercedes-Benz O
305 und O 305 G durchgeführt. Zwei Fahrzeuge entsprachen dem Konzept des
Erprobungsträgers OE 302, also Batterie- und
Netzbetrieb, zwei weitere waren O 305 Netz-/Diesel-DUO-Busse, ein weiterer war
ein O 305 G Netz-/Diesel-Schubgelenkbus.
Besonderheiten:
- Thyristorsteller für Feld- und Ankerstrom des
90 kW Gleichstrommotors (fremdbelüftet) für stufenloses Beschleunigen und
Bremsen. Rückspeisung der Bremsenergie in die Traktionsbatterie.
Messfahrten im Linienbetrieb ergaben einen durchschnittlichen
Energieverbrauch von 1,93 kWh/km (konventioneller Obus HS160OSL: 1,05
kWh/km).
- Varta 360 V / 230 Ah - Batterie
(wassergekühlt). In der Depotwerkstatt
war eine Einrichtung zum schnellen Batteriewechsel vorhanden.
- Batteriespeisegerät zur Anpassung der 600
V-Fahrdrahtspannung an die Batterie. Parallelbetrieb des Speisegerätes und
der Batterie an der Fahrmotorsteuerung ermöglichten Fahrbetrieb auch in
spannungsfreien Abschnitten des Netzes. Ebenso war das Verlassen des
Oberleitungsnetzes während des Fahrbetriebs möglich.
- Die Antriebssteuerung dieser Busse und die
Antriebsleistung garantierten einen bis dahin nicht gekannten Fahrkomfort
verbunden mit absoluter Geräuscharmut im Batteriebetrieb. Der Verfasser
erinnert sich noch sehr gerne an die wenigen Fahrten mit diesen Fahrzeugen.
Die Netz-/Diesel-Fahrzeuge hatten aus Sparsamkeitsgründen eine völlig
andere Antriebstechnik, die bei weitem nicht als komfortabel bezeichnet
werden konnte. Leider führte die Unwirtschaftlichkeit des Batteriebetriebes
(kurze Lebensdauer, hoher Wartungsaufwand der Batterien) schon im August 1981 zur
Außerdienststellung der Fahrzeuge, die bis dahin zusammen nur 30.874
km an 325 Einsatztagen im Fahrgastbetrieb zurücklegten. Das Konzept Batterie-/Netzbetrieb wurde damit vorerst
aufgegeben. Heute - nachdem die Brennstoffzellen-Euphorie einer gewissen
Ernüchterung gewichen ist - wird diese Antriebsvariante prinzipiell in den
Batterie-Trolleybussen weltweit angewendet. Aufgrund fortgeschrittener
Batterietechnik wird das
Netz-/Diesel-Antriebskonzept, auch beim Hilfsantrieb, keine nennenswerte Verbreitung mehr finden.
Trolleybusbetriebe nutzen seit Mitte der 2010er-Jahre die Möglichkeit,
Obuslinien-Erweiterungen ohne oder mit überschaubarem Umfang neuer
Fahrleitungsanlagen einzuführen, oder Buslinien auf Batterie-Obus
umzustellen.
- Zur optischen Unterscheidung besaßen die Netz-/Batterie-DUO-Busse 301 und 302 Stromabnehmerstangen mit schwarzer
Isolierung.
- Die vollautomatische Steuerung der
Stahlruten-Stromabnehmer war identisch zu derjenigen im DUO-Bus-Experimentalfahrzeug.
Es konnte somit an definierten Haltestellen vollautomatisch eingedrahtet
werden. An jeder beliebigen Stelle, auch während der Fahrt, konnte ausgedrahtet
werden. Die
Stromabnehmersteuerung beinhaltete zunächst auch eine Rückholautomatik bei
Stangenentgleisungen, die aber aufgrund der unterschiedlichen
Fahrleitungshöhe im Esslinger Netz deaktiviert wurde.

DUO-Bus 302 am Depot
Bismarckstraße (1979)
Foto: Werksaufnahme

DUO-Bus 302 im Netzbetrieb in
Mettingen (1980)
Foto:
© Jonathan Ward

DUO-Bus 301 im Batteriebetrieb auf
der Fahrt nach Oberesslingen (1980)
Foto:
© Jonathan Ward
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