Der Obus- und Duo-Bus-Betrieb in Esslingen am Neckar

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Presseauszüge - Leserbriefe
Eßlinger Zeitung

12.08.2017

 

Endlich mehr O-Bus

Zu „Hauchdünne Mehrheit für den O-Bus-Ausbau" vom 25. Juli:

Die Gemeinderatssitzung in Esslingen habe ich selbst verfolgt und auch die Abstimmung zum O-Bus-Ausbau miterlebt. Man hat die Spannung gespürt, als es zur Abstimmung ging. Zum Glück kam eine Entscheidung für die Zukunft zustande! Allerdings war ich doch sehr vom Verhalten des bürgerlichen Lagers überrascht. Ich habe mir so manche Frage gestellt: Hat man kein Vertrauen zum eigenen Verkehrsbetrieb? Wie kann man mit klarem Verstand auf die Batteriebus-Technik setzen, für die keinerlei Beweise ihrer Leistungsfähigkeit für Esslingen da sind? Auch die Vorführung der Firmen Schlienz und Fischle haben ja nicht diese Praxistauglichkeit und Zuverlässigkeit bewiesen, zum Beispiel mit einem einwöchigen Probeeinsatz auf der Linie 108 zum Jägerhaus. Wie will man je einen realen Schritt zur besseren Luft, zu weniger Lärm hinbekommen, wenn man immer auf Abwarten und „da kommt noch was" setzt?

Sehr überrascht bin ich auch, dass plötzlich die Firmen Schlienz und Fischle so viel Kapital einset­zen können und wollen, um die nötige Infrastruktur samt Batteriebussen eigenwirtschaftlich auf die Räder bringen zu können. Naheliegend wäre die Vermutung, dass man in Kürze Unterstützung, also kommunales Geld, braucht. Entweder man ist binnen Kurzem existenzbedroht, und dann soll die Stadt es wieder richten, oder man weigert sich letztendlich, Verträge zu erfüllen. Damit hätten wir die Fortsetzung der Einsätze von Dieselbussen.

Jetzt wünsche ich mir, dass schnell die Projekte und Vorhaben der Stadt Esslingen umgesetzt werden. Ich würde gerne noch 2017 dabei sein, wenn der erste Meter neue Oberleitung aufgehängt wird.

Jörg Kirschner
Ostfildem

Eßlinger Zeitung

22.07.2017

 
Mit dem O-Bus in der Erfolgsspur

Zu „Busverkehr steht vor dem Wettstreit der Systeme" vom 1. Juli:

Oberleitungsomnibusse sind moderner denn je. Die Energieeffizienz - als oberster Maßstab beim Klimaschutz - ist dann am größten, wenn sowohl Stromversorgung, wie Rückspeisung direkt und unterbrechungslos über den Fahrdraht erfolgen, besonders auf solchen Abschnitten mit hohem Stromumsatz, sprich Steigung und Gefälle. An diesem Naturgesetz ändert sich nichts. Daher ist energetisch eine komplett durchgebundene Elektro-Infrastruktur der Idealfall. Für Teilhybridbusse, die - neben dem Betrieb unter Fahrdraht - einen Restabschnitt im Batteriebetrieb zurücklegen, spricht immer noch die unbegrenzte tägliche Einsatzdauer innerhalb der Linie, weil auf jeder Fahrt beständige Nachladung erfolgt. Ein ungünstiges Effizienzverhältnis haben Busse im reinen Batteriebetrieb, weil diese am meisten Gewicht (der umso größeren Batterien) mit sich führen müssen. Ihre Reichweite pro Einsatztag ist die beschränkteste. Die Lebensdauer der teuren Batterien ist hier am geringsten, was die Wirtschaftlichkeit rasch kippen lässt.

Die Bindung eines öffentlichen Verkehrsmittels an eine durchgehende, für jedermann erkennbare Infrastruktur ist sein größter Vorteil: Der Fahrweg wird dann am ehesten respektiert und freigehalten. Der Kunde will kein flexibles, sondern ganz im Gegenteil ein standorttreues, verlässliches Verkehrsmittel. In Salzburg sind Fahrgastzuwächse schon allein dadurch entstanden, dass man Dieselbuslinien auf O-Bus umgestellt hat, weil der psychologische Faktor jedermann ein hochwertiges Verkehrsmittel signalisiert, das von der Stadtentwicklung buchstäblich sichtbar ernst genommen wird. Je mehr Investitionen in die Infrastruktur für die Kernlinien im Linienverkehr (und in einen Linienverkehr mit Infrastruktur), umso mehr Erfolg im ÖPNV.

Hans-Joachim Knupfer
Leonberg
Eßlinger Zeitung

27.05.2017

 

Sinnloses und panisches Gejammer

Zu "Zwei Drittel des Busverkehrs sollen unter Strom stehen" vom 16. Mai:

Ich bin schlicht begeistert! Endlich mal nicht nur Gerede um Elektromobilität, sondern konkrete Schritte und Wege. Die vorhandene Infrastruktur mit Oberleitungen, erfahrenem Personal und so weiter ist eine ideale Grundlage für dieses Vorhaben. Auch den Zeitpunkt finde ich absolut richtig, denn für ein solches Projekt braucht man Planungssicherheit. Dazu ist die Entscheidung des Regierungspräsidiums, dem SVE den Esslinger Stadtverkehr zu übertragen, wesentlicher Bestandteil. Deshalb bin ich auch dafür, sofort mit der Umsetzung zu beginnen und nicht auf irgendwelche längerfristigen technischen Entwicklungen zu warten.

Entsetzt bin ich jedoch über die Äußerungen der privaten Busunternehmen Fischle und Schlienz. Hat man dort einfach die Entwicklungen in anderen Städten übersehen - etwa in Pforzheim? Es ist doch jedem inzwischen klar, dass der erwünschte Wettbewerb die Haltung "Ohne uns geht es nicht" nicht mehr zulässt. Leider habe ich nie konstruktive Vorschläge oder Konzepte dieser Unternehmer gelesen oder gehört, sondern nur Jammern über die Planungen anderer. Die Idee, die Oberleitungen einfach abzuschaffen, ist erstens alt und zweitens kein Konzept. Warum behauptet man, dass es irgendwo Städte/ Betriebe gibt, die einen zuverlässigen und billigen Batteriebusbetrieb mit Reichweiten von 250 Kilometern ohne Nachladung haben? Wo sind die denn und wie läuft der Betrieb dort? So lange nicht wirklich Vorzeigbares auf den Tisch gelegt wird, halte ich das für sinnloses, panisches Gejammer. Im Blick auf die Ausschreibungen besteht auch noch das Risiko, dass sich Dritte darauf bewerben. Einige Busunternehmen in der Umgebung könnten durchaus als Interessenten in Frage kommen.

Jörg Kirschner
Ostfildem

Eßlinger Zeitung

26.02.2016

 

Ohne weitere Busse sind Ideen nur heiße Luft

Zu "Großer Bahnhof für den Elektrobus der Zukunft" vom 16. Februar:

Erfreulich, dass man nun den neuen Elektro-Hybrid-Bus vorgestellt hat und ihn hoffentlich auch bald im Betrieb erleben kann. Bei der Vorstellung gab es wieder viele Ideen und Pläne: Elektrobus Richtung Esslingen-Nord, Elektrifizierung zum Klinikum, Ausweitung der O-Buslinie 101 nach Untertürkheim und Zell. Alle diese Ideen sind nicht neu, jedoch kam man bislang nicht über schöne Worte hinaus. Seit der Elektrifizierung auf den Zollberg Anfang der 1990er ist man einfach stehen geblieben. Deshalb will ich endlich mal Ergebnisse sehen und "erfahren" können. Mich verwundert allerdings der Hinweis am Ende des Berichts, dass man die Zahl der Elektrobusse eben nicht erhöhen will. So stellt sich die Frage, wie dann die ganzen Ideen verwirklicht werden sollen? Oder geht man sowieso davon aus, dass diese Ideen nur heiße Luft sind?

Jörg Kirschner
Ostfildern

Eßlinger Zeitung

14.02.2012

 

Ein Traum: O-Bus, "gefördert von Festo"

Zu "Festo baut Büroturm auf dem Zollberg" vom 1. Februar:

Es ist schon beeindruckend, wenn es Unternehmen paradiesisch gut geht. Im ganzen Artikel gibt es kein Wort zur Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Man gewinnt den Eindruck, alle Mitarbeiter kommen mit dem Auto, denn für Parkplätze wird ja gesorgt. Bereits vor einiger Zeit wurde vom Verkehrsbetrieb ein Plan bekannt, gerade dieses Neubaugebiet mit einer elektrischen O-Buslinie zu bedienen. Ist dieser Plan schon wieder vergessen? Wenn man immer von Elektromobilität, Umweltschutz, neuen Mobilitäts-konzepten usw. redet, wäre das genau der richtige Weg. Die Genehmigungsbehörde muss doch hier die Hebel ansetzen und eine Anbindung an den ÖPNV zwingend verlangen. Und für die Firma Festo kann es ja kein besseres Bekenntnis zum Umweltschutz geben, wenn sie diese Anbindung sogar noch fördern könnte. Was für ein Traum, einen O-Bus mit der Aufschrift "gefördert von Festo" fahren zu sehen...

Jörg Kirschner
Ostfildern

Eßlinger Zeitung

13.01.2009

 

 

Nur so sind echte Veränderungen möglich

Zu „Fahrplan auf dem Prüfstand" vom 3. Januar:

Das Interview finde ich einen sehr guten Anfang auf der Fahrt zu neuen SVE-Ufern. Endlich wird auch mal erwähnt, dass es viele gute Seiten der Arbeit im SVE gibt. Die Kostendeckung von 80 Prozent kann sich doch absolut sehen lassen, der umweltfreundliche O-Bus ist ein wirkliches Aushängeschild. Ebenso vorbildlich ist die Aussage, nicht mit Billiganbietern sparen zu wollen.

Und gerade deshalb stimme ich Herrn Pandion zu, dass man auch vor ungewöhnlichen Ideen nicht zurückschrecken darf. Nur so sind echte Veränderungen möglich. Dazu gehört die Infragestellung der derzeitigen Totalfixierung auf die S-Bahn, die zum Beispiel einen häufigen Kolonnenverkehr der Linien 118, 119 und 120 von und nach Zollberg beziehungsweise Nellingen bringt. Und natürlich die Sicherung und Erweiterung des elektrischen Verkehrs, die gerade angesichts der Klimadiskussionen und der Energiedebatten nötiger denn je ist. Damit habe ich auch wieder Hoffnungen, dass der Schritt in die Öffentlichkeit weiter gegangen wird. Als Beispiele dafür könnte ich mir unter anderem vorstellen: die Schaffung eines Fahrgastbeirats, ein „Tag des umweltfreundlichen Verkehrs" im Betriebshof, die Herausgabe eines einfachen Infoblatts zum Busverkehr in Esslingen (in dem auch deutliche O-Bus-Werbung gemacht werden muss) und das auch zum Beispiel bei der Stadtinfo, auf Messen (CMT) u. ä. erhältlich sein muss.

Jörg Kirschner
Ostfildern

Eßlinger Zeitung

20.05.2008

 

Mit den Pfründen wuchern!

Zu „Schiebel sieht VVS auf dem falschen Gleis" vom 30. April:

Dieser Artikel mit einem passenden Foto hat mich als Nutzer des öffentlichen Personennahverkehr doch überwiegend gefreut. Auch ich bin der Ansicht, dass der Busverkehr in Esslingen besser als sein Ruf ist. Besonders gefreut hat mich, dass auch die Erweiterung der Fahrleitung nach Nellingen in den Köpfen noch vorhanden ist. Als ich neulich im Bürgerforum Ostfildern dieses Thema erwähnt habe, wurde ich von der dortigen Verwaltung nur gescholten, denn was bei der Verkehrsanalyse 2000 (zum Start der U7 nach Nellingen) gut war, sei es auch heute noch.
Erfreulich sind auch die erwähnten Äußerungen von Bürgermeister Schiebel, den man ja getrost als Nahverkehrsfreund bezeichnen darf.
Nun müssen aber aus diesen positiven Gedanken auch die Konsequenzen folgen.
So könnte man den Ruf mit relativ einfachen Mitteln deutlich verbessern, denn wer etwas Gutes leistet, darf es doch auch sagen und zeigen! So fehlt ja seit Jahren die positive Öffentlichkeitsarbeit für den Esslinger Busverkehr. Wo sind zum Beispiel die Tage der offenen Türen beim SVE, aber auch bei den anderen Busunternehmen? Warum gibt es bis heute kein leicht lesbares Infoblatt zum guten Nahverkehr speziell in Esslingen? Warum macht man aus dem Hit „O-Bus" nicht mehr, zum Beispiel durch Werbung im Tourismusbereich? So waren zum Beispiel auf der Tourismusmesse CMT 2008 keinerlei Infos dazu zu bekommen.
Warum hat man in Esslingen oft den Eindruck, der O-Bus ist ein eher lästiges Übel, das zum Beispiel „modernen Dieselbussen" im Weg steht?
Im Moment erlebe ich nur eine Erhaltung eines Status quo, aber keinerlei Fortschritt oder Innovation. Mittel- bis langfristig ist ein so kleiner O-Bus-Betrieb meines Erachtens nicht zu halten. Auch an der eigenen Geschichte gibt es ja keinerlei Interesse, denn der alte Henschel-O-Bus musste schon länger und der letzte DUO-Bus erst neulich fast heimlich aus Esslingen verschwinden. Beide sind zum Glück beim Straßenbahnmuseum Stuttgart untergekommen und damit zwar abgemeldet, aber einigermaßen gesichert. Es fehlt einfach auch vom SVE her die Begeisterung für das Thema. Aber genug der Fragen. In Esslingen sollte man mit seinen Pfründen wuchern. Die Grundlagen wären doch da und viele Begeisterte auch!

Jörg Kirschner
Ostfildern

Eßlinger Zeitung

11.12.2007

 

Wo ist jetzt zum Beispiel ein „Klimafest"?

Zu „Beim Klimaschutz ist die Stadt Spitze" vom 24. November:

Leider wurde ja nur die Politik ausgezeichnet, aber auch das will ich gerne als Leistung anerkennen. Vielleicht sollte man aber trotzdem auch die Menschen nicht vergessen, die täglich statt mit dem Auto mit dem öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV), mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind und damit wohl den wesentlichen Beitrag leisten. Völlig unverständlich ist mir die Fotoauswahl zu dem Bericht. Warum muss ein Omnibus mit Auto-Werbung drauf sein? Hier hätte doch wesentlich besser ein Foto eines der in Esslingen vorhandenen und täglich sichtbaren O-Busse zum Thema gepasst.
Und was kommt jetzt nach dem Preis und Ihrem Bericht? Ich finde, dass man jetzt massiv Werbung mit diesem Preis machen sollte und zeigen, dass man auf einem guten Weg ist, aber noch viele Schritte bis zu einem Ziel nötig sind. Insbesondere der O-Bus mit seinen deutlichen Vorteilen gehört viel mehr in ein positiveres Rampenlicht. Aber auch für den restlichen ÖPNV gibt es in Esslingen ja keinerlei Werbung - zum Beispiel einen einfachen Linienplan für die Stadt Esslingen kenne ich nicht - außer dem Fahrplanbuch des Verkehrsverbundes.
Wo ist ein Tag der offenen Tür beim Verkehrsbetrieb mit Präsentation des elektrischen Verkehrs und seiner Vorteile, die in Esslingen ja vorhanden sind? Wo ist der O-Bus, der auf seinen zur Zeit leeren Außenflächen für den Klimapreis und seine Ursachen wirbt? Wo ist jetzt zum Beispiel ein „Klimafest"? Wo ist der Tag, an dem die Innenstadt mal alleine dem Bürger und Besucher zur Verfügung steht? Oder müssen wir dafür wieder auf eine neue „Ölkrise" (wie 1973) warten? Ich hoffe, dass man in Esslingen endlich aufwacht und seiner Bürgerschaft deutlich und mit begeisternden Aktionen zeigt, dass man eigentlich an vielen Stellen schon gute Arbeit leistet.

Jörg Kirschner
Ostfildern

Eßlinger Zeitung

26.01.2007

 

 

Die Experten sind nun gefragt

Zu „Klimaschutz ist kein Lippenbekenntnis" vom 19. Dezember:

Ich gratuliere der Stadt Esslingen zum 1. Preis beim Wettbewerb der Deutschen Umwelthilfe. Von der Jury hervorgehoben wurde unter anderem der vorbildliche Einsatz von Oberleitungsomnibussen, für deren Beibehaltung sich vor Jahren auch OB Zieger und der Werksausschuss des Städtischen Verkehrsbetriebes aussprachen. Doch wenn man die Entwicklung der letzten zwölf Jahre näher betrachtet, erkennt man, dass in diesem Zeitraum der elektrisch betriebene Fuhrpark von 23 Fahrzeugen auf nunmehr elf Fahrzeuge geschrumpft ist. Bis 2008 soll der Bestand an diesen Bussen infolge des endgültigen Ausscheidens der Duo-Busse auf lediglich neun Exemplare reduziert werden. Das Fahrleitungsnetz wurde in jüngster Zeit beschnitten anstatt ausgebaut. Und ab 2008 wird dann für jeden nicht verfügbaren Obus zwangsweise auch wieder ein Dieselbus auf den Obuslinien eingesetzt. Von der ursprünglichen Absicht, auf der Magistrale Esslingen-Nellingen elektrisch betriebene Busse einzusetzen, ist keine Rede mehr. Was den Obusbetrieb anbelangt, kann also über die Jahre betrachtet nicht einmal von einem Stillstand und schon gar nicht von einer positiven Entwicklung gesprochen werden. Welchen umweltentlastenden Effekt der Einsatz von derart wenigen elektrisch betriebenen Omnibussen im Vergleich zum übrigen Busverkehr im Esslinger Stadtbereich hat, muss wohl nicht quantifiziert werden. Ich möchte daher der Aufforderung im Leserbrief von Herrn Rothfuß, deutliche Signale für eine Weiterentwicklung in Sachen Klimaschutz zu setzen, Nachdruck verleihen. Gerade in Bezug auf den viel gelobten Obusbetrieb, der sonst aufgrund seines geringen Umfanges in einigen Jahren abermals auf der Kippe stehen dürfte. Viele Städte mit Straßenbahn- oder Trolleybusbetrieben gehen derzeit mit gutem Beispiel voran. Warum nicht auch Esslingen? Die Experten sind nun gefragt!

Ronald Kiebler
Hohengehren

Eßlinger Zeitung

01.02.2006

 

Kein Interesse an elektrischem Verkehr

Zu "Der Duo-Bus ist 2008 museumsreif" vom 7. Januar:

Leider ist der Abschied von der Duo-Bustechnik ja schon länger bekannt. Wenn jetzt diese Technik als veraltet angesehen wird, so liegt es auch daran, dass weder die hiesige Industrie noch der SVE ernsthaft an einer Weiterentwicklung Interesse hatten. Schon 2000 hat man die ersten Ersatzwagen für Duo-Busse als Dieselfahrzeuge gekauft, obwohl der Abschiedsbeschluss des Gemeinderats noch nicht da war. Hier konnte man als Kunde sehen, welches Interesse schon damals an dieser Technik da war. So fehlt der sinnvolle Weiterbau der Oberleitung zum Beispiel bis zur Nellinger Stadtbahn bis heute, obwohl man die besten Voraussetzungen dafür hatte (die Stromversorgung wäre schon da gewesen, zwei stark befahrene Linien, Anschluss an die Stadtbahn...) und man die "enorme Kraft" des Elektromotors hätte nutzen können. Zum Glück werden auf den Linien 101 (Lerchenäcker - Obertürkheim) und 118 (auf den Zollberg) selten Dieselbusse sondern meistens die (nur) elektrischen Gelenkbusse eingesetzt.
Etwas verwundert war ich schon, dass der O-Bus eine "moderne Technologie" genannt wird. Oder fehlt da nur der Halbsatz "... aber nicht für Esslingen". Wie kann man sonst verstehen, dass heimlich um den Bahnhof in Esslingen herum funktionierende Oberleitungsteile abgebaut wurden, die eine elektrische Fahrt der Linien 119 und 120 bis an die Endstation vor den Bahnhof unmöglich machten, obwohl noch elektrisch funktionsbereite Duo-Busse vorhanden und eingesetzt sind? Selbst der Abriss der alten Pliensau-Brückenrampe hätte das Ende der Oberleitung und damit der Fahrt mit Strom für die Linien 119 und 120 über Pliensaubrücke/Rampe nicht automatisch bedeuten müssen. Dies sind alles Ereignisse, die zusammen mit der bekannten Geldknappheit der Kommunen keine große Zuversicht auf die Zukunft des elektrischen Verkehrs in Esslingen zulassen.

Jörg Kirschner
Ostfildern

Eßlinger Zeitung

06.02.2004

Der nebenstehende Leserbrief ist einer der wenigen seriösen Beiträge, die in letzter Zeit zum Thema "SVE-Werkleiter" und "neuer Fahrplan" erschienen sind. Es soll an dieser Stelle auch nicht weiter darauf eingegangen werden.

SVE-Werkleiter belastet die Entwicklung

Zu "Busfahrer weisen Verantwortung für die Folgen des Fahrplans zurück" vom 26. Januar:

"Ober sticht Unter" scheint der Führungsgrundsatz bei dem Werkleiter vom Städtischen Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) zu sein. Im Landespersonalvertretungsgesetz ist eindeutig geregelt: Die Personalvertretung ist vor der Entscheidung zu beteiligen. Der beamtete Werkleiter hat also gegen gültiges Recht verstoßen. Aber auch ohne Blick in die Gesetze macht Mitarbeiterbeteiligung Sinn. Nur so könnte die Innovationskraft der Mitarbeiter gefördert und einbezogen werden. Für das Identifizieren mit dem Betrieb wird in anderen Firmen viel Geld an Berater ausgegeben. Beim SVE gibt es gute Ansätze, dass sich die Beschäftigten einbringen.
Der Werkleiter, mit seinem nicht beteiligungsorientierten Führungsstil, belastet die Entwicklung. Das pfeifen die Spatzen von den Oberleitungsdrähten. Wieso also ein gesonderter Bericht für das Rathaus?

Martin Klenk
Plochingen

Stuttgarter Nachrichten

09.05.2003

(ungekürzte Version)

Obusbetrieb: Bestens für die Zukunft gerüstet

Zum Artikel "Der Bus am Haken" über die Trolleys in Esslingen (Stuttgarter Nachrichten vom 26.04.03):

Die Befürworter der umweltschonenden Oberleitungsbusse freuen sich natürlich über jeden Zeitungsartikel, der sich mit diesem - in Deutschland sehr vernachlässigten - Verkehrsmittel befasst. Leider führt dieses Schattendasein auch regelmäßig zu sachlichen Fehlern in der Berichterstattung. Der Esslinger Obusbetrieb feiert erst im Jahr 2004 sein 60-jähriges Bestehen, da die ersten beiden Linien am 10.07.1944 eröffnet wurden, nachdem die Planungen bereits 1939 begonnen hatten. 

Mitte der 70er Jahre schien das Ende des kleinen Obusbetriebes aufgrund abgewirtschafteter Fahrzeuge und Fahrleitungen absehbar, doch die durch die Bundesregierung geförderte Entwicklung des Duo-Busses (Netz/Batterie und später Netz/Diesel) verhinderte dies. Duo-Busse wurden in größerer Stückzahl für die 1990 in Betrieb genommene Verlängerung der elektrifizierten Strecke zum Zollberg geordert. Das Eindrahten der Stromabnehmer geschieht bei diesen Bussen an bestimmten dafür vorgesehenen Haltepunkten durch Knopfdruck. Bei Störungen muss mit einer mitgeführten Eindraht-Teleskopstange nachgeholfen werden. Die Stangen der neuen Niederflur-Trolleybusse werden kurzerhand vom Fahrer mit den sogenannten Fängerleinen an den Fahrdraht geführt. Eine automatische Eindrahtung ist bei rein elektrisch verkehrenden Fahrzeugen ohnehin nicht sinnvoll.

Mit der Beschaffung der neuen Trolleybusse aus Belgien, die im gleichen Zeitraum auch von Solingen und Salzburg (nicht von Athen) bestellt wurden, ist der Obusbetrieb bestens für die Zukunft gerüstet. Gemessen am Gesamtaufkommen von Linienomnibussen in Esslingen kann er jedoch nur wenig zur Umweltentlastung beitragen. Hier müssen die Verantwortlichen hinsichtlich sich bietender Möglichkeiten der Erweiterung des Fahrleitungsnetzes unbedingt am Ball bleiben und mit gutem Beispiel vorangehen.

Übrigens fuhr die erste technisch befriedigende Variante des Obusses mit den heute noch üblichen Stangenstromabnehmern vor rund 100 Jahren nicht in Königsberg/Ostpreußen, sondern in Königstein an der Elbe im Personen- und Güterverkehr der Bielathal-Motorbahn.

Ronald Kiebler
Hohengehren

Eßlinger Zeitung

05.04.2003

 

Verantwortlich mit dem Geld umgehen

Zum Leserbrief "Plötzlich fahren bei uns belgische Busse" vom 18. März:

Dieser Leserbrief fordert ja geradezu eine Erwiderung heraus, denn so plötzlich geschieht auch in Esslingen und beim SVE nichts. Ich halte es für sehr naiv zu glauben, dass der SVE-Werkleiter beim Buskauf sich allein von Befindlichkeiten oder Vorlieben leiten lässt. Vielmehr sind für die Beschaffung der belgischen Van-Hool-Obusse ganz andere Gründe verantwortlich. Inzwischen ist es bei solchen Investitionen erforderlich, dass verschiedene mögliche Lieferanten europaweit um Angebote gebeten werden. Liegen diese Angebote vor, muss nach vielerlei Kriterien geprüft werden, welcher Anbieter den Zuschlag bekommt. Ein wichtiges Kriterium ist hierbei der Preis. In Zeiten leerer Kassen bin ich persönlich dankbar, dass man versucht, verantwortlich mit dem Geld umzugehen.
Dieser Prozess erfordert eine lange und intensive Arbeit vom SVE und vom Werksausschuss des Gemeinderats, der ja, wie Herr Sauter richtig feststellt, über die Gelder zur Beschaffung von Bussen, also auch Obussen, wacht. Erst dann ist eine Bestellung möglich. In diesem Fall gibt es zurzeit nur wenige Hersteller von Obussen, also elektrischen Fahrzeugen, zu bezahlbaren Preisen. Deshalb ist die Entscheidung für diese Fahrzeuge der Firma Van Hool auch ein Bekenntnis zum umweltfreundlichen Obusverkehr in Esslingen gewesen. Und Ende April ist es dann plötzlich schon ein Jahr, dass der erste belgische Obus beim SVE ankam. Arbeitsplätze sehe ich durch diese Entscheidung keineswegs gefährdet. Eher könnte es ein Ansporn für hiesige Unternehmen sein, die Angebote beziehungsweise Produkte nachfragegerechter zu gestalten. Das erfordert Fachleute auf allen Ebenen.

Jörg Kirschner
Ostfildern


Kummer mit Daimler-Duobussen

Zum Leserbrief "Plötzlich fahren bei uns belgische Busse" vom 18. März:

Dieser Leserbrief wundert mich als Benutzer der Obusse in unserer Stadt doch sehr. Hat dieser Leser den Kummer vergessen, den die Daimler-Duobusse bereitet haben? War es doch immer ein Hangen und Bangen, ob sie auch ankommen? Da kann ihm seine "vorgehaltene Hand" sicher einiges erzählen, wie sie ständig daran repariert haben. Erst die letzten Duobusse ermöglichten doch einen sicheren Betrieb.

Mit Sicherheit hat der SVE die neuen Obusse ausgeschrieben. Wenn nun kein Angebot von Daimler kam, kann das dem Werkleiter nicht angelastet werden. Er entscheidet zudem auch nicht alleine. Im Werksausschuss sind alle etablierten Parteien vertreten! Der Leserbriefschreiber muss sich überlegen, was es für die von ihm favorisierte Busfirma für ein Armutszeugnis ist, in diesem zukunftsträchtigen umweltfreundlichen Geschäft nicht mitzumischen. Wenn er sich mit seiner vorgehaltenen Hand mal genauer unterhält, wird er sicher seine Meinung ändern.
Mir gefallen die schönen und leisen neuen Obusse. Ich fahre gern damit und meine vorgehaltenen Hände beim SVE sind auch sehr zufrieden. Wenn jetzt noch die Straßenbauarbeiten auf die Fahrzeuge Rücksicht nehmen und nicht laufend nach Ersatz-Dieselbussen verlangen würden, so wie letztens, dann ist Esslingen doch die umweltbewusste Stadt, die wir uns wünschen.

Fritz Haug
Esslingen

 

Kaufmännisches Denken entscheidet

Zum Thema "Omnibusse in Esslingen":

Den Ankauf ausländischer Obusse mit dem Verlust deutscher Arbeitsplätze abzuwerten, ist doch mehr als lächerlich. Ich verfolge bereits seit längerem Hetzkampagnen gegen die neuen Obusse des SVE. Wir in Solingen fahren übrigens die gleichen Typen. Es würde Jahre dauern, bis ein deutscher Hersteller ein einsatzfähiges Fahrzeug auf die Beine stellen könnte. Und ob dieses dann ebenso zuverlässig arbeitet wie bereits erprobte Technik, ist zweifelhaft.
Dank der EU ist ein Betrieb auf Ausschreibungen angewiesen. Hersteller geben Angebote für Anschaffung und Unterhaltungskosten ab. Dabei entscheidet nicht Lokalpatriotismus, sondern objektives kaufmännisches Denken. Der AG300T des belgischen Herstellers Van Hool wird seit gut zehn Jahren gebaut und ist schon in fünf Städte geliefert worden. Zur Beruhigung all derer, die sich mit belgischen Obussen nicht anfreunden möchten: Sitze und Elektrik stammen aus unserem Lande. Auch wenn Letztere nicht aus Baden-Württemberg, sondern aus NRW kommt.

Georg Kemper
Solingen



Daimler-Benz baut keine Obusse mehr

Zum Thema "Omnibusse in Esslingen":

Die Leserbriefe der letzten Tage zu den neuen Obussen in Esslingen sind bei mir fast im Hals stecken geblieben. Haben denn die Autoren der Leserbriefe nicht verstanden, dass kein deutscher Hersteller - mit Ausnahme von MAN/Neoplan - mehr Obusse baut? Mercedes-Benz hat schon lange die Fertigung für Obusse aufgegeben, worüber regen
wir uns also auf? Stattdessen hat die Düsseldorfer Kiepe Elektrik mit rund 300 Mitarbeitern die komplette Elektrik geliefert. Das scheinen die Leser hier zu vergessen. In Solingen, meiner Heimatstadt, verkehren übrigens 15 holländische und 20 belgische Obusse und es sind alle hier damit zufrieden.

Christian Walther
Solingen

Eßlinger Zeitung

18.03.2003

 

Plötzlich fahren bei uns belgische Busse

Zum Thema "Busse in Esslingen":

Der Esslinger Gemeinderat hat einen Werkausschuss, der über die Angelegenheiten des Städtischen Verkehrsbetriebs entscheidet. So auch über die Gelder zum Ankauf neuer Busse. In einer Zeit steigender Arbeitslosenzahlen in Deutschland fahren bei uns plötzlich im Linienverkehr belgische Busse. Seit denkbarer Zeit waren es immer Daimler-Fahrzeuge, die für Arbeitsplätze bei uns im Lande sorgten. Bei uns in Esslingen wurden sogar die Duobusse der Firma mit dem Stern ausprobiert. Nun hört man von Beschäftigten des Verkehrsbetriebs hinter vorgehaltener Hand, dass der Chef des Verkehrsbetriebs hinter dem Ankauf der belgischen Busse steckt. Er wäre plötzlich mit der Qualität der Daimler-Busse nicht zufrieden. Und die Mitglieder des Werkausschusses stimmten zu. Es gab keinen deutschen Bushersteller und auf einige Arbeitslose mehr oder weniger kommt es wirklich nicht an. Das Datum der nächsten Kommunalwahl ist ja bekannt...

Hugo Sauter
Esslingen

Kommentar zu den Leserbriefen von Hugo Sauter, Bernd Müller und Jürgen Koch: 

Worum geht es hier eigentlich? Ist das ein persönlicher Feldzug gegen den Werkleiter des SVE oder eine von einem namhaften Bushersteller angezettelte Kampagne, um sich bei der diesjährigen Beschaffung von Dieselbussen ins rechte Licht zu rücken? Erstaunlich, dass die drei Beiträge sich inhaltlich sehr ähnlich sind. Noch einmal: Evobus ist derzeit nicht in der Lage (und will das auch gar nicht), einen eingeführten Obus anzubieten. Der Citaro - so wurde mir von einem Vertreter der Fa. Kiepe versichert - eignet sich dafür auch gar nicht. Alles was Evobus theoretisch heute anbieten würde, wären Prototypen, die hinsichtlich des Anschaffungspreises nicht mit einem eingeführten Produkt vergleichbar wären. Esslingen muss sparen, deshalb kann es nicht sein, dass bedingungslos Mercedes-Busse beschafft werden, die erstens teuer in der Anschaffung und zweitens - zumindest in der Dieselantriebsvariante - immens aufwendig im Unterhalt sind. Ganz zu schweigen von den technischen Unzulänglichkeiten, mit denen sich der SVE seit Inbetriebnahme der Citaros herumschlägt. Und vielleicht erinnert sich noch jemand, dass es Jahre (!) gedauert hat, ehe die O 405 GTD zuverlässig einsetzbar waren. Hier hat sich Evobus bei der Unterstützung wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert.  Es war richtig, bei der Beschaffung von Obussen auf ein bereits eingeführtes Produkt zu setzen, ebenso hat sich Solingen entschieden.  Esslingen hat lange genug Versuchskaninchen zu Lasten der Fahrgäste und der Stadtkasse gespielt. Im übrigen möchte ich anmerken, dass auch die exportierten Fahrzeuge Arbeitsplätze sichern. Wie würde es sich auswirken, wenn die ausländischen Bezieher von Evobus-Omnibussen sich plötzlich und ausschließlich ihrer heimischen Industrie zuwenden würden?

R. Kiebler

Eßlinger Zeitung

15.03.2003

 

An heimische Firmen denken

Zum Thema "Arbeitslosigkeit":

Die Zahl der Arbeitslosen ist immer bedenklicher. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes hockt in den Büros und Werkstätten. Ist es da verwunderlich, zu empfehlen, an die heimischen Firmen zu denken? Zum Beispiel bei der Anschaffung neuer Busse bei den Städtischen Verkehrsbetrieben? Bisher waren das Fahrzeuge der Firma Daimler-Benz. Plötzlich sind es belgische Fabrikate. Nichts gegen unsere europäischen Nachbarn. Aber die Arbeitsplätze fehlen bei uns im Land. Das vorgebrachte Argument, deutsche Firmen hätten sich von der Produktion der Oberleitungsbusse verabschiedet, ist nach Ansicht von Fachleuten eine Legende. So hört man zumindest aus den Verkehrsbetrieben. Nicht von der Werksleitung allerdings. Diese wolle partout keine Daimler-Busse. Was mag das für Gründe haben? 

Bernd Müller
Esslingen

Eßlinger Zeitung

04.01.2003

 

Entscheidung für Obusse richtig

Zum Leserbrief "Aufträge im Ländle behalten" vom 18. Dezember:

Herr Koch hat bestimmt bemerkt, dass es sich bei den neuen Bussen um Oberleitungsfahrzeuge handelt, die ausschließlich für die Linien 101 und 118 beschafft wurden. Nach EU-weiter Ausschreibung hat sich die Stadt Esslingen für Fahrzeuge belgischer Herkunft mit elektrischer Ausrüstung eines deutschen Herstellers entschieden. Eine entscheidende Rolle spielte hierbei die Tatsache, dass dieser Fahrzeugtyp sich bereits bei anderen Verkehrsbetrieben bewährt hat und dass ungefähr zeitgleich umfangreiche Aufträge über gleichartige Obusse von den Verkehrsbetrieben in Salzburg und Solingen erteilt wurden. Die heimischen Bushersteller haben sich - bis auf eine Ausnahme - aus dem Obus-Sektor zurückgezogen. Es überrascht daher auch nicht, dass ein ausländischer Produzent das Rennen machte. Nun sind alle Neuwagen bereits ohne nennenswerte Schwierigkeiten in Betrieb genommen worden, und die Entscheidung der Stadt und der Werkleitung des SVE für dieses Produkt ist uneingeschränkt als richtig zu bewerten. Ich hätte mir bereits in früheren Jahren solch unabhängige Entscheidungen gewünscht. Obusse kauft man nicht von der Stange, und deshalb kann bei solch einer Entscheidung der Aspekt der Förderung heimischer Industrie nicht als unumstößliches Kriterium gelten.

Dipl.-Ing. Ronald Kiebler
Hohengehren

Eßlinger Zeitung

18.12.2002

 

Aufträge im Ländle behalten

Zum Thema "Esslinger Busse" :

Als Benutzer der Esslinger Busse habe ich freudig registriert, dass in letzter Zeit eine Reihe neuer Fahrzeuge angeschafft wurden. Ich habe aber entdeckt, dass es nicht mehr die gewohnten Busse mit dem Mercedesstern sind, sondern die eines anderen Fabrikats. Von einem Bekannten, der bei den Verkehrsbetrieben arbeitet, habe ich erfahren, dass dessen Chef sich besonders für den Fabrikatwechsel eingesetzt hat. Wäre es in einer Zeit der mangelnden Arbeitsplätze und Steuern nicht angebracht gewesen, Aufträge im Ländle zu behalten?

Jürgen Koch 
Esslingen

Eßlinger Zeitung

28.04.2001

Verkehrsbetrieb wird zum Prügelknaben

Zu "Stadt fährt Schulden kräftig zurück und investiert" vom 11. April:

Es ist sicher ein tolles Erlebnis, wenn man so viel Geld verteilen darf. So kann ich auch verstehen, wie gerne man sich damit der Presse stellt. Erschüttert bin ich allerdings davon, dass offensichtlich der Verkehrsbetrieb (SVE) zum Prügelknaben gemacht wird. Nur er wird mit einem Sparauftrag versehen. Wo bleibt denn da das Bekenntnis zum ÖPNV, zum überlegten Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen?
Bisher war ich der Ansicht, dass der Gemeinderat sein Geld zum Wohl der Bürger einsetzen soll. So frage ich mich denn ernsthaft, was die Bürgerschaft zum Beispiel von einer neuen Stadthalle hat. An vielen Orten werden Tagungszentren, Messehallen, Stadthallen gebaut, die auch auf Auslastung warten. Weshalb nun nochmals so ein Ding in Esslingen? 
Im Juni 2000 hat sich der Gemeinderat für den Erhalt des elektrischen Busverkehrs in Esslingen ausgesprochen und jetzt wird nur das Sparen gelobt. Wo bleibt der Schritt nach vorne? Außer der Bestellung neuer Fahrzeuge ist ja meines Erachtens nichts geschehen. Hat man in Esslingen noch nicht entdeckt, dass man mit einem hervorragenden Angebot auch die Kunden bekommt?

Jörg Kirschner 
Ostfildern

Eßlinger Zeitung

18.01.2001

Warum keine so genannte BusBahn?

Zu "S-Bahn nach Esslingen ist unbezahlbar..." vom 4. Januar:

Ich verfolge die Diskussion um die Schienenverbindung von den Fildern nach Esslingen nun schon einige Zeit und mit zunehmender Verwunderung. Verwunderung zum einen darüber, dass in sämtlichen Gutachten ausschließlich Schienenverbindungen geprüft wurden, und zum anderen darüber, dass die Schiene offensichtlich das unzutreffende Image als Allheilmittel hat.
Daher stelle ich mir die Frage, warum man nicht auch zum Vergleich moderne technische Lösungen auf Basis einen Bussystems - der sogenannten BusBahn - prüft. Es gibt mittlerweile vielversprechende Ansätze spurgeführter Omnibusse mit großer Kapazität, die ebenfalls wie Stadtbahnen auf eigener Trasse geführt werden können, aber genauso gut mit dem Individualverkehr gemeinsam auf der Straße. 
Die Vorteile dieser Systeme liegen auf der Hand: die Flexibilität gegenüber der Schiene; dort wo kein Platz ist, wird auf die eigene Trasse verzichtet; die Bau- und Unterhaltskosten sind deutlich geringer und letztendlich lassen sich die topographischen Probleme am Zollberg umgehen; mal vollkommen abgesehen davon, dass der Flächenverbrauch für eine Omnibustrasse geringer ist als der für eine Stadtbahn-Trasse.
Gerade in Esslingen sind die Vorgaben für ein solches System gegeben, die Oberleitung - Voraussetzung für Nullemission vor Ort - ist schon auf weiten Abschnitten vorhanden, und die zur Zeit eingesetzten Fahrzeuge können sogar für ein solches System genutzt werden.
Große Firmen wie EvoBus, Neoplan und Renault haben gezeigt, welches Potenzial in der spurgeführten "BusBahn" stecken kann, einem Zwitter aus den Vorteilen von Bus und Bahn.

Daher stellt sich mir die weitere Frage nicht nach der Bezahlbarkeit einer Stadtbahn, sondern nach dem Sinn, hierfür 207 Millionen auszugeben, wenn man den gleichen Nutzen mit innovativen Möglichkeiten wesentlich billiger haben kann, z. B. mit einer Verlängerung der Oberleitung um wenige hundert Meter zur Stadtbahn nach Nellingen und einem damit verbundenen Kostenaufwand um rund eine Million Mark.

Sven Peters
Neuhausen

Eßlinger Zeitung

11.07.2000

Den Blick nach vorn nicht vergessen

Zu "Enttäuschter Gemeinderat lenkt Duo-Bus auf das Abstellgleis" vom 28. Juni:

Die Überschrift über diesem Artikel finde ich nicht sehr glücklich. Es geht dabei nämlich die meines Erachtens wesentlichere Entscheidung des Gemeinderats fast unter. Man hat sich nämlich einstimmig dazu durchringen können, den elektrischen Verkehr in Esslingen zu erhalten, und grünes Licht für die Neubeschaffung von elektrischen Fahrzeugen gegeben. Mit diesem Schritt ist es nun doch möglich, diese umweltfreundliche und erprobte Technik weiterhin zu nutzen. Ich kann also den Herren Schiebel und Obenland nur gratulieren, dass diese Überzeugungsarbeit gelungen ist. Mit Sicherung der elektrischen Technik hält man sich eben auch den Einstieg in neue Techniken der Stromerzeugung offen, denn ein elektrischer Bus fährt mit Strom aus Kraftwerken mit traditioneller Technik, aber auch aus Sonnenkollektoren oder Brennstoffzellen. Bei aller Begeisterung über die gefällte Entscheidung darf nun aber der Blick nach vorne nicht vergessen werden. Dazu gehören die Bemühungen um sinnvolle Erweiterungen des Oberleitungsnetzes (Nellingen, Untertürkheim, Hedelfingen) und eine Wachsamkeit für die kontinuierliche Modernisierung der vorhandenen Anlagen. Zunächst freue ich mich auf den Tag, an dem der erste neue Obus Esslingen erreicht hat.

Jörg Kirschner 
Ostfildern

Eßlinger Zeitung

01.07.2000

Diesel unter Oberleitung?

Die Situation in Esslingen lässt den Betrachter den Kopf schütteln. Da sinken die Stromkosten, die Kraftstoffkosten steigen und der Verkehrsbetrieb beschafft Dieselbusse, um sie unter der Oberleitung am Zollberg einzusetzen.
Dass die beiden im Februar beschafften Niederflurbusse nicht das gelbe vom Ei sind haben etliche Fahrgäste schon bemerkt, denn außer einem stufenlosen Einstieg haben diese Fahrzeuge keinerlei Vorteile gegenüber ihren Vorgängern. Nein, im Gegenteil sind sie lauter und verbrauchen deutlich mehr Kraftstoff. Und es sollen wohl dieses Jahr noch weitere beschafft werden.
Vor zehn Jahren wurde mit einem Aufwand von rund 20 Mio. DM eine Oberleitung auf den Zollberg gebaut und entsprechende Fahrzeuge beschafft. Nun werden diese Fahrzeuge wieder durch Dieselbusse ersetzt, obwohl die technische Infrastruktur für den umweltfreundlichen und kostengünstigeren Betrieb vorhanden ist. Es kommt noch schlimmer, der SVE jammert über steigende Dieselpreise und beschafft trotzdem Dieselbusse. Warum?
Die DUO-Busse sind zwar schon ein paar Jahre im Einsatz, aber die Substanz der Fahrzeuge ist sehr gut. Auch die Zuverlässigkeit hat sich sehr verbessert, nennenswerte Störungen, von denen immer wieder die Rede ist, sind in der Realität schon lange nicht mehr zu beobachten. Wäre es da nicht sinnvoller, diese DUO-Busse mit geringem finanziellen Aufwand zu modernisieren und nochmal für vier oder fünf Jahre einzusetzen? Bis dahin hat der Hauslieferant Mercedes die Nachfolgegeneration DUO-Busse in Niederflurbauweise fertig und der elektrische Betrieb kann durchgehend weitergeführt werden. Oder man hat die nötige Zeit, sich nach anderen Lieferanten umzusehen, denn diese Technologie wird auch von anderen Herstellern angeboten. Wird aber die momentane Beschaffungspolitik weitergeführt, so werden diese Fahrzeuge für mindestens 10 Jahre unter der Oberleitung den Zollberg hochdieseln.
Ich würde mich freuen, wenn die Herren in Esslingen aufwachen und ihr Beschaffungsprogramm nochmal dringend überdenken, um nicht noch weiter in die Abhängigkeit von den Kraftstoffpreisen zu geraten. 

Sven Peters
Neuhausen

Eßlinger Zeitung

03.06.2000

Auch für Esslingen eine Option?

Zu ,,Land soll in den Testbus einsteigen" vom 16. Mai:

In Esslingen gibt es die Planung, die Duo-Busse (Diesel/Strom) abzuschaffen, was zu Befürchtungen führte, dass langfristig auch die O-Busse abgeschafft werden sollen.
Ein Argument gegen die Abschaffung der elektrisch betriebenen Busse war u. a. die Erhaltung der Erfahrung mit E-Fahrzeugen, insbesondere für die zukünftige Entwicklung von E-Autos mit Brennstoffzellen.
Jetzt bietet DaimlerChrysler Verkehrsbetrieben an, in Modellprojekten Busse mit Brennstoffzellen zu verwenden. Wäre es nicht auch eine Option für Esslingen, die Duo-Busse durch Brennstoffzellenbusse zu ersetzen? Man könnte die Vorteile der
O-Busse mit der Flexibilität von Bussen mit Brennstoffzelle verbinden. Die Probleme der zwei Antriebe, wie beim klassischen Duo-Bus, gäbe es nicht, nur der Strom für den Elektromotor käme einmal aus der Oberleitung, einmal aus Brennstoffzellen.

Knut Lickert
Esslingen

Eßlinger Zeitung

24.02.2000

Es müssen weitere Schritte folgen

Zum Artikel "Mit Kinderwagen problemlos in den Bus" vom 10. Februar:

Glückwunsch SVE! Über die Neuanschaffung der Niederflurbusse
kann man sich schon freuen. Entscheidender aber finde ich die Aus-
sage von OB Zieger, dass er am O-Bus festhalte. Auf eine solch klare
Aussage habe ich lange gewartet.

Nun sollte man schnellstens an die Anschaffung neuer niederfluriger
O-Busse gehen, damit auch der Fahrgast die Vorteile erleben kann.
Ich hoffe sehr, dass auch der Gemeinderat diese Zukunft des elektrischen
Verkehrs unterstützt. Auch sollte man über alte Probleme hinweg die Ausweitung dieses umweltfreundlichen Verkehrsmittels neu angehen. Ich könnte mir gut die Linie 119 nach Denkendorf und die Linie 101 bis Untertürkheim oder Hedelfingen als O-Bus-Linien vorstellen. Fazit: Glückwunsch dem SVE für den ersten Schritt, aber es müssen weitere Schritte folgen.

Jörg Kirschner
Ostfildern

Eßlinger Zeitung

21.02.2000

Voreiliger Abgesang auf Duo-Bus

Zu "Verkehrsbetrieb schafft erste Niederflurbusse an / Zieger hält am
Obus fest" vom 10. Februar:

In dem Artikel wurde nicht erwähnt, dass die neuen Dieselbusse hauptsächlich auf den Linien 119 und 120 zum Einsatz kommen werden und somit der Anfang vom Ende des erst 1990 begonnenen Duo-Bus-Betriebes eingeläutet wird. Ich möchte vor einem voreiligen Abgesang auf den Duo-Bus aus folgendem Grund warnen.
Wenn auch die Absicht des Festhaltens am reinen Obusbetrieb von OB Zieger und vom SVE lobenswert ist, die ökologische Wirksamkeit der wenigen übrig bleibenden Obusse der Linien 101 und 118 ist doch fraglich. Gerade im Zentrum Esslingens werden die Emissionen wiederum zunehmen, obwohl die von den Bussen der Linien 119 und 120 befahrenen Strecken elektrifiziert sind. Dies geht vollkommen am Sinn und Zweck des noch vor zehn Jahren gepriesenen Duo-Bus-Systems vorbei.
Es gibt jedoch eine einfache Lösung, die die Mehrkosten der Duo-Busse vermeidet und die Umwelt trotzdem nicht zusätzlich belastet: Würde der Ostfildener Gemeinderat seine sture Haltung gegen die Elektrifizierung der 1,5 Kilometer vom Zollberg bis zur zukünftigen Stadtbahnendhaltestelle in Nellingen aufgeben, so könnte die wichtige Verbindung von Esslingen nach Nellingen mit reinen Oberleitungsbussen bedient werden. Die Dieselbuslinien von Denkendorf und Neuhausen würden in Nellingen enden. Von der Elektrifizierung würde nicht zuletzt Nellingen profitieren. Ich würde mich freuen, wenn unsere Abgeordneten sich an dieser Stelle engagieren würden, anstatt regelmäßig das Bestehen unseres modernen elektrischen Busverkehrs in Frage zu stellen.

Ronald Kiebler
Baltmannsweiler-Hohengehren

 

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