Betriebliche Besonderheiten und Änderungen an der
Fahrleitungsanlage in chronologischer Reihenfolge:
siehe auch: SVE-Liniengeschichte
Ab 1944:
Bis zur veränderten Führung der END-Straßenbahn im Bahnhofsbereich und
damit dem Rückbau der Straßenbahn-Wendeschleife über Friedrichstr. -
Schelztor - Bahnhofstraße - Eisenbahnstr. im Jahr 1953, kreuzten die Obusfahrleitungen den Fahrdraht der
Straßenbahn mehrfach. Insgesamt hatten im Bereich des Esslinger Bahnhofs fünf Obus-/Strab-Kreuzungen
exisitiert, wovon eine von der END im eingleisigen Abschnitt in beide
Richtungen befahren worden war.

links: Fahrleitungsplan
SVE/END aus 1944 (mit eingezeichneten Änderungen von 1949 im westlichen
Bereich)
rechts: Obus-/Straßenbahn-Kreuzungen im Bereich
Friedrichstr./ Einmündung Eisenbahnstr. (heute Berliner Str./Fleischmannstr.)
Quelle: Slg. Kiebler /
Archiv SVE
Ganz zu Anfang der Betriebsaufnahme
im Juli 1944 hatte man wahrscheinlich einige SSB-Anhänger im Einsatz, da
die für den SVE vorgesehenen sieben Anhänger nicht vollständig ausgeliefert
waren und nur vier eigene Anhänger zur Verfügung standen. Die
Anhänger waren ähnliche Modelle in Kriegseinheitsbauweise mit einer
Mitteltüre. Die Lackierung entsprach derjenigen der SSB-Omnibusse: untere
Hälfte grün, obere Hälfte grau.
Das Obusdepot war während der
Anfangsjahre nicht vollständig durch Fahrdrahtweichen an das Netz angebunden, so dass
die Stromabnehmer vom Schaffner umgelegt werden mussten. Eine der drei
elektrifizierten Hallenspuren führte über eine Fahrleitungskreuzung und
eine Einlaufweiche in die Fahrleitung der Plochinger Straße
stadteinwärts. Bereits zu dieser
Zeit war es möglich, aus Richtung Bahnhof kommend, in den Betriebshof
ein- und in gleicher Richtung wieder auszufahren. Davon wurde
beispielsweise während des Linienbetriebes bei vereister Fahrleitung
Gebrauch gemacht, um Schleifkohlen zu ersetzen, und durch herabfallendes
Eis und Graphit verschmutzte Anhänger auszutauschen. In gleicher Weise
wurden die Anhänger je nach Bedarf an- oder abgekuppelt.
Die Obustriebwagen fuhren grundsätzlich
aus eigener Kraft rückwärts in das ehemalige Straßenbahndepot an der
Bismarckstraße ein. Die Anhänger wurden, wie später auch, quer zur Ausfahrt am
westlichen Rand des
Geländes geparkt.
1944 und 1945 bis Kriegsende
wurden hauptsächlich nachts manche Obustriebwagen und -anhänger entlang
der Plochinger Straße nahe der Obushalle abgestellt. Da es während den
Bombardierungen zu Stromabschaltungen kam, befürchtete man, im Brandfall
die Obusse nicht mehr evakuieren zu können. Durch das teilweise Abstellen
der Fahrzeuge außerhalb der Halle konnte somit einer möglichen totalen
Vernichtung der Obusflotte entgegengewirkt werden. Vom Fuhrpark der
Esslinger Obusse erlitt nur Wagen 52 einen kriegsbedingten schweren
Schaden.

MAN/Schumann-Obus im
Betriebshof um ca.
1950
Slg. W. Stock
Eine weitere Besonderheit ergab sich am Obertürkheimer Bahnhof, wo sich bis 1987 die
SSB-Straßenbahn-Oberleitung mit der Obusfahrleitung kreuzte. Die
Obusfahrleitung wurde vor und hinter den Kreuzungen mittels Streckentrennern
isoliert und an der vom Obus zuerst befahrenen Kreuzung mit dem
Straßenbahn-Fahrdraht bzw. dem Schienenpotential verbunden, also von der
SSB gespeist. Der
Grund für diese Maßnahme, die evt. erst mit Umstellung der
SSB-Triebwagen auf Scherenstromabnehmer getroffen wurde, lag in einer erhöhten Betriebssicherheit beim
Befahren
der Kreuzungen. Zunächst waren die Trenner der Obusfahrleitung in der
Augsburger Straße auf Höhe der Firma Kleemann. Ungefähr Mitte der
1970er-Jahre wurden Trenner direkt in der Wendeschleife installiert, so
dass nur noch das Wenden der Obusse vor dem Bahnhof von der SSB gespeist
wurde. Mechanische Querverbindungen an beiden Kreuzungen sorgten
für den beim Befahren notwendigen Höhenausgleich beider Systeme. 1987
wurde im Zuge der Ortskernsanierung die Wendeschleife vom Obus neu
erstellt, die Endhaltestelle wurde fortan im Uhrzeigersinn befahren und
befindet sich seitdem gegenüber dem Bahnhof am Postgebäude. Die
Fahrleitungskreuzungen entfielen dadurch. Seit September 1994 fährt in
Obertürkheim keine Straßenbahn mehr.
 Von
1944 bis 1987 kreuzte die Obusfahrleitung den Straßenbahnfahrdraht am
Bhf. Obertürkheim Foto: Ralf Maggi (09/1984)
Jack Zuber aus
Atlanta erinnert sich an die wochenlange Sperrung der Schlachthausbrücke
im Sommer 1950 aufgrund von Instandsetzungs-
und Erweiterungsarbeiten. Der Obusbetrieb wurde dabei wie folgt aufrecht
erhalten: in Richtung Mettingen wurden vor der Sperrung Obustriebwagen stationiert, die den Betrieb
von der Brücke bis Obertürkheim durchführten. Von Mettingen kommend
wurden sie an der Brücke ausgedrahtet und per Zugmaschine mit der
Schleppstange erst vor- und dann in den Brückenanfang hinein zurückgeschoben,
um danach in Richtung Hengstenberg wieder abgestellt und eingedrahtet zu
werden. Die Obusse, die von Oberesslingen kamen, fuhren bis zur Brücke,
wurden ausgedrahtet und dann von der Zugmaschine via Martin- und Karlstraße
(heute Kandlerstr.) zurück zur Fahrleitung in die Schelztorstraße geschleppt, wo sie wieder
eingedrahtet wurden.
1951 wurde in Mettingen
an der Haltestelle Maschinenfabrik eine Wendeschleife errichtet, um dem
dort herrschenden Fahrgastaufkommen in den Stoßzeiten gerecht zu werden.
Die für die Schleifenfahrt erforderliche E-Weiche befand sich vor dem
heute nicht mehr existierenden Gebäude Hauptstraße 114 (später Schenkenbergstraße), an der Einmündung der
Bergstraße (später Schlüsshaldenstraße). Anfangs wurde die Schleife in der
Frühe und nachmittags von "verlängerten" Kursen der Linie 2 befahren.
Wenige Jahre später wurden nur noch die Fahrten in der Frühspitze im
Fahrplan ausgewiesen. Es dürften aber bis in die 60er-Jahre dort noch
zusätzliche E-Wagen gewendet haben.

Wendeschleife Mettingen
(1951) mit 2 MAN/Schumann/BBC Obussen und Kässbohrer PA5 Anhänger
Aufnahme: SVE
1952 wurde
das Obus-Depot in der Plochinger Str. (ehemaliges Straßenbahn-Depot,
Haltestelle Bismarckstraße)
erweitert und die Fahrleitungsanlage mit BBC-Material ergänzt. Die Ausfahrt
erfolgte von nun an über die Friedrich-Ebert-Straße. Zwischenzeitlich im
Depothof abgestellte Obusse hatten wie zuvor die Möglichkeit, direkt in die
Plochinger Straße nach Lerchenäcker auszurücken.
1953 wurde
die Verkehrsführung am Bahnhofplatz umgestaltet. In diesem Zusammenhang
entfiel die große Wendeschleife der END-Straßenbahn über die Friedrichstr.
(Berliner Straße) und die Bahnhofstraße. Sie wendete fortan direkt vor dem
Bahnhofsgebäude. Für die Obuslinie wurde in Richtung Oberesslingen eine
überdachte Haltestelleninsel geschaffen, welche bis 1991 Bestand hatte.
In der Eisenbahnstraße (heute
Fleischmannstraße) hing nach dem Umbau bis in die 80er-Jahre
ein zweites Fahrleitungspaar, das in die Friedrichstraße (heute Berliner
Straße) mündete. Errichtet
wurde dies 1953 während des Umbaus des Bahnhofplatzes für dessen
Umfahrung über die Eisenbahnstraße in Richtung Mettingen. Nach den
Bauarbeiten blieben die
Oberleitungen zwar elektrisch mit den parallel
verlaufenden Drähten der Wendeschleife verbunden, jedoch nicht über Weichen
befahrbar. Die in der Eisenbahnstraße wartenden Einsatzwagen konnten so
durch zweimaliges Umhängen der Stromabnehmerstangen von dort aus die
Fahrt nach Mettingen aufnehmen.
In der Einmündung der Bahnhofstraße in den Bahnhofplatz (am
ehemaligen Café
Geiger) hing ebenfalls ein Fahrleitungsfragment, das 1953 errichtet wurde.
Dieses in der Kurve
aufgehängte Fahrleitungspaar war anfangs zumindest an einem Ende - und zwar in der
Bahnhofstraße - über eine Einfahrweiche mit der Fahrleitung
der Wendeschleife verbunden. Dies wurde nur dazu benutzt, um
auch den aus Mettingen kommenden Obussen durch das Umlegen der
Stromabnehmerstangen eine Wendung am Bahnhof Esslingen zu ermöglichen.
Eine Linksabbiegerspur vom Bahnhofplatz in die Bahnhofstraße war damals
noch vorhanden.
Planmäßig war dies jedoch nicht vorgesehen.
Ab 1955
ließ der SVE drei MAN/Schumann/BBC-Obusse
(3-5, Bj. 1944) bei der Fellbacher Firma Vetter mit neuen Aufbauten
versehen. Somit konnten Fahrgestelle und elektrische Ausrüstungen, die
sich in tadellosem Zustand befanden, wieder verwendet
werden, und sogar die Fahrgastkapazität erhöht werden. Die Lebensdauer
der Obusse konnte dadurch praktisch verdoppelt werden. Die Wagen 4 und 5
waren noch bis 1969 als Einsatzfahrzeuge und zu Fahrschulzwecken vorhanden.

Obus 5 in einer Werbeanzeige der Fa. Vetter
( "Der Stadtverkehr" 8/9.1956)
Die folgende Aufnahme aus dem
Jahre 1958 zeigt Fahrer und Schaffner eines Obuszuges am Endpunkt
Obertürkheim:
Fahrer und Schaffner mit
Obus 12 Foto: privat

Zur Uniform gehörten auch
diese Obus-Anstecknadeln

Krawatten-Anstecknadel (Obus
16)
Bis Juli 1969 wurden auf der
Obuslinie 1 die Fahrer bei ihrer Arbeit von Schaffnern unterstützt. Der Fahrscheinverkauf, das Überwachen
der Türen und das Ausrufen der Haltestellen kennzeichnete ihre Tätigkeit. Aber auch als Ansprechperson für Sorgen aller Art boten sie
ein besonderes Stück Beförderungsqualität. Bis Anfang der 60er-Jahre, als die
Obusse noch mit Anhängern fuhren, bestand die Mannschaft sogar aus drei Personen.
Neben dem Arbeitskräftemangel der Wirtschaftswunderzeit waren es vor allem
betriebswirtschaftliche Gründe, die zur Abschaffung der Schaffner führten. Mit der Hilfe von Wechselkassen, Entwertern und automatischen
Türsteuerungen versuchten die Verkehrsbetriebe, Ausgaben und Einnahmen wieder einander anzunähern.
Der einsetzende Trend zum Individualverkehr sorgte indes für stagnierende
Fahrgastzahlen, was diesem Bestreben entgegenstand.
Die Esslinger Obusse waren Fahrzeuge, die für den
Fahrgastfluss konzipiert waren (die MAN-Obusse aus der Kriegszeit wurden 1951 diesem
Prinzip angepasst). Diese Abfertigungsweise vereinfachte dem Schaffner den Überblick über Fahrgäste, die bereits abgefertigt waren und solchen, die
noch bezahlen mussten. Außerdem sollten die Fahrgastströme von ein- und aussteigenden Personen getrennt
werden, um den Haltestellenaufenthalt so kurz wie möglich zu gestalten. Eingestiegen wurde hinten in
eine abgesenkte, geräumige Auffangplattform. Die mittleren und vorderen Türen waren zum Aussteigen vorgesehen. Der Schaffner saß rechts neben
dem hinteren Einstieg auf einem erhöhten Sitz und verkaufte den an ihm
vorbeigehenden Fahrgästen Fahrscheine, oder er kontrollierte die Zeitkarten. Im
Idealfall war bis zur nächsten Haltestelle die Plattform geleert, und die
Fahrgäste hatten im vorderen Teil des Busses Platz genommen. Um diesem Idealfall nahe zu kommen, waren Plakate an den Deckenrundungen
angebracht, auf denen zum Nachvornegehen aufgefordert wurde. Diese
Hinweise wurden übrigens auch nach Einführung des Einmannbetriebes nicht
entfernt. In besonders hartnäckigen Fällen rief der Schaffner zum Aufrücken auf. Die
abgesenkte Plattform war ideal für Fahrgäste mit Mobilitätsbehinderungen und Eltern mit Kinderwagen, waren doch nur 65 cm
über 2 Stufen zu erklimmen, anstatt 3 Stufen auf 90 cm im übrigen Bus. Der
Höhenunterschied zwischen der Plattform im Heck und dem übrigen Hochflurbereich wurde mit einer weiteren Stufe vor der Hinterachse am
Schaffnerplatz überwunden.
Da bis Ende der
50er-Jahre keine eigenen Dieselomnibusse für den Obusersatzverkehr
bei Stromausfällen etc. zur Verfügung standen, wurden in
solchen Fällen Omnibusse
des Privatunternehmens Dannenmann eingesetzt. Mit dem ersten
Nachtrag zur Genehmigungsurkunde für den Obusbetrieb vom 7.7.1944 wurde ab
1959
der zeitlich begrenzte Einsatz von max. zwei Omnibuszügen
zu Spitzenverkehrszeiten ermöglicht.
In der ersten Hälfte des Jahres 1960
wurde aufgrund von ausgedehnten Bauarbeiten in
der Hainbachstraße die Obus-Wendeschleife in Oberesslingen provisorisch
über die Hindenburgstraße und die Kreuzstraße zurück zur Plochinger Straße
geführt.
Ab 1. November 1960
wurde ein Pendelverkehr von der
Obus-Endhaltestelle Oberesslingen ins Neubaugebiet Lerchenäcker
eingerichtet. Unten stehendes Bild zeigt eine Aufnahme von der
Jungfernfahrt mit SVE-Omnibus 36. Für diese Fahrten kam neben
SVE-Omnibussen auch ein angemieteter O 3500 (Bj. 1950) der Fa. Dannenmann
OHG zum Einsatz. Ein umgebauter Anhänger diente dem Personal als
Aufenthaltsraum.
Quelle: Esslinger Zeitung
1961
wurde die Fahrleitung von
der Oberesslinger Wendeschleife in das Neubaugebiet Lerchenäcker
verlängert. Zusätzlich wurden die Haltestellen Oberesslingen
(Schorndorfer Str.), Ziegelhof (später Handelsschule) und Lerchenäcker
eingerichtet. In den ersten Jahren fuhren die Busse, die bis Lerchenäcker
verkehrten unter der Linienbezeichnung "1L"
(Obertürkheim - Oberesslingen-Lerchenäcker und zurück).

Eröffnungsfahrt am 1.9.1961
mit Obus 18
Aufnahme: SVE (Slg. R. Gelbricht)
Der Stadtteil Lerchenäcker
wurde nach der Verlängerung der Obuslinie nur alle 24 Minuten (HVZ: 12
min) angefahren, wohingegen der Streckenabschnitt Oberesslingen - Bahnhof
Esslingen tagsüber alle 6 Minuten befahren wurde. In den
Hauptverkehrszeiten fand der Obusverkehr im 6 Minuten-Takt zwischen
Oberesslingen und Obertürkheim statt.
Die Obuslinie 2 verkehrte ab
1961 weiterhin von Oberesslingen (Wendeschleife) bis Bahnhof Esslingen und
zurück. Ab 1964 wurde auf einen 12 Minuten-Takt
(HVZ: 6 min-Takt) umgestellt, da die Linien 1L und 1 zur Linie 1 vereinigt
wurden (Bedienung bis Lerchenäcker). Erst ab 1969 bediente die Linie 2 ebenfalls das Reststück bis
Lerchenäcker, so dass alle 6 Minuten ein Obus ab
Lerchenäcker startete.
Mit der Führung der Linien 1
und 2 in Oberesslingen ergab sich in den 60er-Jahren folgendes Problem:
Die Haltestelle Oberesslingen wurde in Richtung Lerchenäcker von
beiden Linien angefahren, das heißt, dass Fahrgäste, die mit der Linie 2
zum Bahnhof fahren wollten, irrtümlich schon mal mit dem 1er nach
Lerchenäcker fuhren. Deshalb wurde eine Zeitlang an der besagten
Haltestelle, die sich damals noch vor der Einmündung in die
Hindenburgstraße befand, ein Schaukästchen installiert, das die Fahrgäste
auf die Obusse in Richtung Bahnhof von den Lerchenäckern kommend, also
auf der gegenüberliegenden Straßenseite haltend, aufmerksam machte. Dies
diente vor allem der Information jener Fahrgäste, die von der Linie 3
kommend, auf die Obuslinien umsteigen wollten. Die in Richtung Esslingen
fahrenden Obusse schalteten über einen Fahrdrahtkontakt in Höhe der Kreuzung
Hirschlandstraße das Licht in besagtem Kasten ein, so dass man durch die
Scheibe einen Text lesen konnte. Er lautete in etwa: "Nächster
Bus in Richtung Bahnhof fährt von der gegenüberliegenden Haltestelle
ab". Über einen weiteren Fahrdrahtkontakt wurde vom
abfahrenden Obus das Licht wieder ausgeschaltet.
Ebenfalls zu dieser Zeit (bis
gegen Ende der 70er-Jahre) war folgendes Phänomen an der
Endhaltestelle Lerchenäcker an der Tagesordnung:
Verspätungen,
Werkstattfahrten, einrückende Wagen sowie Zusatzkurse gegen Mittag zum
Schulende erzwangen Überholvorgänge der
Obusse in
Oberesslingen-Lerchenäcker. Dabei wurden, um Zeit zu sparen, die
Oberleitungsstangen nicht in die Dachhaken eingehängt sondern mit einer
bereitgestellten Holzstange "über Kreuz" abgezogen und während
des Überholvorganges in der Luft gehalten. Dies wurde ggf. bei weiter
vorn stehenden Obussen wiederholt, so dass der Überholende seine Fahrt
fortsetzen konnte.

"über-Kreuz-abdrahten"
Obus 34 überholt Obus
13 im Jahre
1977.
Foto: J. Ward
Die Endhaltestelle
Lerchenäcker ist übrigens bis heute ein Provisorium geblieben. Da sich
der neue Stadtteil rasch nach Norden hin ausdehnte, sollte der Obus
ebenfalls dieses Gebiet weitläufig erschließen. Planungen hierzu wurden
jedoch nie in die Tat umgesetzt.
Eine weitere, nicht
planmäßige Besonderheit war das Umsteigen
der Fahrgäste innerhalb des Depotgeländes:
Ab und zu kam es vor, dass man
in Richtung Lerchenäcker am Depot umsteigen durfte, und zwar an der
Haltestelle Bismarckstraße, aber auch innerhalb des Depothofes. Meistens
wartete ein anderer Obus für die Weiterfahrt, seltener auch ein
Dieselbus.

Obus 18 verlässt mit
Fahrgästen besetzt den Depothof (1972) |
Foto: J. Ward
|
Stangenentgleisungen
passierten zu damaliger Zeit natürlich häufiger als heutzutage. Die
Trolleystangen waren noch aus Stahl und die Fahrleitung war halbstarr
aufgehängt. In den Kurven war die Fahrleitung starr aufgehängt und
kreisförmig statt parabelförmig verlegt. In vielen Bereichen mussten deshalb die Obusfahrer die Geschwindigkeit zurücknehmen. Aber auch die
erfahrensten Obus-Chauffeure waren vor Stangenentgleisungen nicht gefeit.
Wenn der Verkehrsfluss es erforderte, musste halt auch mal Strom gegeben
werden, wie zum Beispiel an der abschüssigen Einmündung von der
Hegensberger- in die Schorndorfer Straße. Weitere neuralgische Stellen
waren die engen Kurven an der Schlachthausbrücke und am Schelztor, sowie
an der Rechtskurve nach der langen Geradeausfahrt vom Hengstenberg nach
Mettingen, wo schon früher nicht selten Geschwindigkeiten von 60km/h
erreicht wurden. Auch an sämtlichen Weichen musste behutsam gefahren
werden, da die Änderung der Fahrdrahtrichtung abrupt erfolgte.
Baustellenumfahrungen und Weichendefekte sind dagegen auch heute noch
Ursachen für Stangenentgleisungen, wenngleich dies eher selten
auftritt. Ein neuralgischer Punkt bezüglich Stangenentgleisungen war
von September 2006 bis zur Demontage 2013 der Kurveneinlauf zur E-Weiche am Halteplatz 1 am
Esslinger Bahnhof.
Bei der Anfahrt vom Bahnhof
Esslingen in Richtung Oberesslingen musste sich der Obus in den
fließenden Verkehr einordnen und sogleich einen Spurwechsel vornehmen.
Trotz Feingefühl für den Fahrschalter, der beim schnellen Durchdrücken
die Widerstände verzögert abschaltete, kam es bei voll besetzten Wagen zuweilen vor, dass
der Überstromschalter auslöste. Dieser musste dann vom
Fahrer während des Rollens und des Ertönens des Nullspannungs-Summers
wieder eingeschaltet werden, was zumindest bei den ÜHIIIs-Obussen nicht
ohne Kraftaufwand und dazu noch über Kopf geschehen musste. Bei den HS
160 OSL geschah dies bequemer über einen Kippschalter
("Entriegelung"), allerdings
schaltete der Überstromauslöser erst nach einer nennenswerten
Verzögerung wieder ein, so dass zwischenzeitlich nur gerollt werden
konnte.
Für die detaillierten
Infos bez. der 60er-Jahre bedanke ich mich bei Herrn Ralf Maggi,
Echterdingen.
1969
wurde mit dem
vierspurigen Ausbau der Cannstatter Straße in Mettingen die planmäßig
nicht mehr benutze Wendeschleife
(Maschinenfabrik) entfernt.
Mit dem Ausbau des westlichen Teils der
Altstadt-Umfahrung ("Ringstraße") Anfang der 70er-Jahre war es für PKW nicht
mehr erlaubt, von der Berliner Straße nach links in die Schelztorstraße
abzubiegen. Der Obus verkehrte aber stadteinwärts nach wie vor von der
Haltestelle Schlachthaus bis zur Haltestelle Schelztor entgegen der
vorgesehenen Fahrtrichtung. Stadtauswärts bog er von der
Schelztor-Haltestellenbucht nach wie vor in die Schelztorstraße ab. Somit
wurde an den Haltestellen Schelztor in beiden Richtungen eine Signalanlage
nach BOStrab (F0, F1) für die Obusse und Kraftomnibusse der Linie 1
installiert und in die Ampelsteuerung dieser Kreuzung integriert. Das
Fahrtsignal wurde durch Oberleitungskontakte angefordert. Zudem konnte
über im Außenbereich angebrachte Druckknöpfe die Fahrberechtigung
eingeleitet werden, wovon des Öfteren Gebrauch gemacht werden musste.
Weitere Signalanlagen nach BOStrab waren am Bahnhof Esslingen in Betrieb.
Im Februar 1973 wurde eine neue
Wendeschleife in Mettingen errichtet, die bis heute entlang der Cannstatter Straße
geführt wird. An der Stelle, an der die vorherige Schleife war, mündete die
neue Schleife wieder in die Fahrleitung der von Obertürkheim kommenden
Obusse.
Einer Kurznachricht aus "Der
Stadtverkehr" (8/1973) ist zu entnehmen, dass die Elektrifizierung
der Cannstatter Straße aus der Absicht heraus entstand, den gesamten
Verkehr (auch die Obusse die nach Obertürkheim fuhren) entlang der
Cannstatter Straße und nicht durch den Mettinger Ortskern zu führen. Die
folgende Skizze zeigt den Verlauf der Fahrleitungen ab Frühjahr 1973:


Obus 21 befährt am
30.06.1973 den neuen Streckenabschnitt nach Obertürkheim
Aufnahme: Gert Aberson
© NTV, Arnheim
Im Fahrplan der Linie 1 vom April 1973
sind lediglich vier Kurse (Mo-Fr) enthalten, die am frühen Abend in Mettingen wendeten.
Bei diesen Kursen mussten die Stromabnehmerstangen vor der
Einmündung in die Schenkenbergstraße umgehängt werden, da auf
eine E-Weiche am Bahnhof Mettingen zunächst verzichtet wurde. Die nach
Obertürkheim fahrenden Obusse benutzten in der Tat die neue Fahrleitung
entlang der Cannstatter Straße. Die früher benutzte Fahrleitung
entlang der Schenkenbergstraße in Richtung Obertürkheim war zwar durch
eine E-Weiche am Ortseingang weiterhin befahrbar, an der Einmündung in
die Obertürkheimer Straße war jedoch keine Einlaufweiche vorgesehen. Die
Linienführung nach
Obertürkheim entlang der neu elektrifizierten Strecke dauerte nicht lange.
Wenige Monate später wurde
wieder durch den Mettinger Ortskern gefahren, und die neue Strecke wurde verstärkt von
den in Mettingen wendenden Kursen befahren. Dazu wurden die
Fahrleitungsenden nahe des Mettinger Bahnhofes mittels einer Einlaufweiche
und einer E-Weiche an das Netz angebunden. Der neue Streckenabschnitt war
der erste, der mit vollelastischer Fahrleitungsaufhängung (System Kummler
& Matter) ausgeführt wurde.
Die E-Weiche bot weiterhin die Möglichkeit, von der Cannstatter Straße
aus nach Obertürkheim zu fahren, auch wenn dies planmäßig nicht vorkam.
Das Fahrleitungspaar
wurde nur bei Falschfahrten und bei Baustellenumfahrungen genutzt,
deshalb war später auch der Stellkontakt der Weiche deaktiviert. 1993
wurde dieser interessante Knotenpunkt entflechtet, und die Möglichkeit
von der Cannstatter Straße nach Obertürkheim zu fahren, entfiel.

Dieselbus 45 (O 317/Vetter, 1964) und
Obus 17 (HS 160 OSL, 1960)
in der Wendeschleife Mettingen (1976)
Aufnahme: J. Ward
Die E-Weiche am Ortseingang
Mettingen war mit Stellkontakt ("Strom geben") ausgerüstet. Um
einerseits das Stellen der Weiche zu bewirken, um aber andererseits nicht
zu schnell zu werden, fuhren manche Obusfahrer mit gedrücktem Fahrpedal
und gleichzeitig angezogener Handbremse unter dem Stellkontakt. Sollte die
Weiche nicht gestellt werden, musste das Fahrpedal in Nullstellung sein
und ein Taster gedrückt werden, der die Hilfsstromverbraucher
abschaltete. Die Weiche wurde 1984 durch eine Schnellfahrweiche ersetzt
und 1988 auf induktive Bedienung umgerüstet. Im August 1998 wurde eine neue Schnellfahrweiche (K&M, Typ U88) eingebaut.
Entlang der Cannstatter
Straße befanden sich vor und nach der Einmündung Burgunderstraße
(früher Brühlstraße) zwei Trennerpaare. Der erste Trenner in
Fahrtrichtung befand sich vor der Einmündung Burgunderstraße, der zweite
Trenner war hinter der Einmündung in Höhe Gebäude Nr. 14 angeordnet. Auf dem Bild von 1973
(siehe unten) ist noch kein Trenner sichtbar. Der Grund für das
Installieren der Trenner dürfte in den Abbrucharbeiten des auf dem Foto noch hervorstehenden Gebäudes zu suchen
sein; vielleicht war auch einfach der Abstand der Fahrleitung zum Gebäude zu gering.
Vermutlich wurden statt einer Fahrleitungsverlegung aus Sicherheitsgründen einfach zwei Trennerpaare installiert,
so dass dieser Abschnitt spannungsfrei war. Nachdem das Haus abgerissen wurde
(genauer Zeitpunkt unbekannt), wurden die Trenner gebrückt, so dass nur noch zwei kurze, aber dennoch lästige Spannungs-Unterbrechungen
berücksichtigt werden mussten. 1997 wurden die Trenner demontiert. Auf dem Gelände des alten Hauses befindet sich heute ein
Vorgarten, unmittelbar angrenzend zu der Einmündung Burgunderstraße. Das
Bild von 1973 mit Obus 17 zeugt im übrigen von der kurzen Periode, als die "Obertürkheimer" planmäßig entlang der Cannstatter Straße fuhren.

Das hervorstehende Gebäude
in der Cannstatter
Straße
30.06.1973
Foto: W. van der Plaats

Die gleiche Stelle zeigt
dieses Bild vom 21.03.04
1977
wurde die
Haltestelle Oberesslingen in eine eigene Busspur
verlegt.
Am 28. Februar 1978
verkehrte zum letzten mal die END-Straßenbahn. 34 Jahre lang begegneten
sich Obus und Straßenbahn am Bahnhof Esslingen.

Diese Aufnahme von Ralf
Maggi zeigt reges Berufsverkehrstreiben mit END-Straßenbahnzügen und
SVE-Obus 17 (April 1977)
1984
wurde die
Wendeschleife Oberesslingen, die bis Ende der 70er-Jahre nur noch von
wenigen Kursen in der Frühe befahren wurde, entfernt. Der Grund
dürfte weniger die alte Oberleitungsaufhängung gewesen sein, vielmehr
entfielen dadurch die störungsanfällige E-Weiche an der
Schleifeneinfahrt und eine Einlaufweiche an der Schleifenausfahrt.
Im Oktober 1985
wurde die halbautomatische Stromabnehmereindrahtung eingeführt. Dazu
wurden an den Endhaltestellen der Linie 1 Einfädelungstrichter montiert.
Die Duo-Busse 306 und 307 erhielten die dafür notwendige Ausrüstung,
wohingegen die Duo-Busse 303-305 weiterhin mittels mechanischem Sensor
(Drahtbügel) vollautomatisch eindrahteten.
Wegen baulichen Veränderungen
wurde im März 1987 die Wendeschleife am Bahnhof Obertürkheim neu
errichtet und die Endhaltestelle verlegt. Es wurde von nun an im
Uhrzeigersinn gewendet. Dadurch entfielen zwei
Obus/Straßenbahn-Kreuzungen mit der SSB-Linie 4.

Vor
dem Umbau kreuzten sich Obus- und Straßenbahnfahrleitung am Bahnhof
Obertürkheim
Ab
September 1994 gab es überhaupt keine Begegnung mehr mit der
SSB-Straßenbahn.
Die
Linie 4 wurde auf Stadtbahnbetrieb umgestellt und endete fortan in
Untertürkheim.
Aufnahme:
R. Maggi, September 1984
Am 1. September 1990
wurde der neu elektrifizierte
Streckenabschnitt Pliensauvorstadt (Weilstraße) - Zollberg (Nellinger
Linde) in Betrieb genommen. Eingesetzt wurden die ab 1988 beschafften
Duo-Busse des Typs O405GTD. Ab diesem Zeitpunkt verkehrten Duo-Busse auch
auf der Linie 118 (Bhf. Esslingen - Zollberg).
Bis zur Restelektrifizierung des
Abschnittes Bhf. Esslingen - Pliensauvorstadt im November 1991 drahteten die Duo-Busse an der Haltestelle Weilstraße stadtauswärts ein,
bzw. drahteten stadteinwärts aus. Zum Eindrahten standen zwei in kurzem
Abstand montierte Einfädeltrichter zur Verfügung; Falschparker
behinderten allzu oft das korrekte Anfahren der Busspur. Nachdem das
durchgängige elektrische Befahren ab Bahnhof Esslingen möglich war,
wurde ein Einfädeltrichter wieder demontiert.

Duo-Bus 311 fährt unter
Kurvenschienen der demontierten Fahrleitung
15.4.1991, alte Wendeschleife
am Esslinger Bahnhof
Nachdem im Frühjahr 1991
die alte Wendeschleife am Esslinger Bahnhof demontiert wurde,
konzentrierten sich die Arbeiten auf den noch zu elektrifizierenden
Abschnitt von der Pliensauvorstadt über die Vogelsangbrücke zum Bahnhof
Esslingen. Dort stand ursprünglich
eine Ausfahrweiche in Form einer Schnellfahrweiche zur Verfügung, die von
beiden Spuren (Halteplatz 2a und 3) aus, entweder das Befahren der
Oberleitung nach Oberesslingen (101, 118) oder zur Rampe der
Vogelsangbrücke (119, 120) ermöglichte. Somit waren elektrisches
Einrücken und Überholvorgänge der Duo-Busse der Linien 119 und 120
möglich. Leider sahen sich die SVE-Fahrer den Anforderungen an dieser
schwierigen Stelle nicht gewachsen, so dass die Weiche am 2./3. Januar
1992 ersatzlos demontiert werden musste. Dieselfahrten waren aufgrund
dieser Einschränkung ab diesem Zeitpunkt unvermeidbar.
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neue
Fahrleitungsanlage mit Ausfahrweiche am Bahnhof
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Demontage
der Ausfahrweiche am 2. Januar 1992
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Duo-Bus
311 und Obus 203 am 15.12.1991
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Im Juli 1993
wurde die Fahrleitungsanlage im Bereich der Mettinger Wendeschleife
entzerrt und das Tragwerk samt Aufhängung erneuert. Die Möglichkeit, von
der Cannstatter Straße aus in Richtung Obertürkheim zu fahren, war ab
diesem Zeitpunkt nicht mehr gegeben. Dadurch entfielen eine E-Weiche, eine
Einlaufweiche und eine Kreuzung.
Von 1993
bis 2000 wurde
der Duo-Bus 319 während der Frostperioden als Fahrleitungsenteiser
eingesetzt. Er wurde dann mit speziellen Schleifschuhen - die mit Düsen
zum Besprühen der Fahrleitung mit Frostschutzmittel ausgestattet waren -
bestückt. Die Leitungen zum Befördern des Enteisungsgemischs von der
Pumpe im Fahrgastraum zu den Stromabnehmern sind in den
Stromabnehmerstangen verlegt und wurden auch außerhalb der Winterzeit
nicht entfernt. Der Enteiserwagen befuhr in den Abendstunden das gesamte
Fahrleitungsnetz. Da diese Stromabnehmer nicht für die Stromübertragung
geeignet waren, musste der Duo-Bus im Dieselbetrieb verkehren. Sämtliche
anderen Fahrzeuge durften dann ebenfalls nicht mehr elektrisch verkehren,
da diese das Frostschutzmittel wieder entfernt hätten. Diese Maßnahme
hatte sich als sehr wirksam erwiesen; der elektrische Betrieb funktionierte
am Folgetag ab Betriebsbeginn reibungslos. Im Gegensatz zu früher ist es
notwendig, die Fahrleitung eisfrei zu halten, da die Leistungselektronik
der modernen Busse auf die durch Lichtbögen entstehenden Überspannungen
empfindlich reagiert. Aus Umweltschutzgründen wurde ab Ende 2000
auf das Besprühen der Fahrleitung verzichtet. Bei Frost wurden die
Stromabnehmer der ersten
ausrückenden Kurse mit speziellen Schleifeinsätzen mit Kupferkernen
bestückt, die sowohl den Raureif entfernen, als auch einen besseren
Kontakt gewährleisten sollten. Diese Erwartungen wurden nicht ausreichend
erfüllt, so dass der SVE im November 2002 einen selbst entwickelten
Enteiser-LKW in Betrieb nahm.

Enteiserstromabnehmer von
Duo-Bus 319
1994
war die Modernisierung der Fahrleitungsanlage vorerst abgeschlossen. Das
Esslinger Obusnetz besteht seitdem aus einer artreinen Kummler &
Matter Fahrleitungsanlage. Später wurden lediglich kurze Abschnitte
mit neuem Fahrdraht versehen und örtliche Korrekturen durchgeführt.
Jährlich führt die GA (Gesellschaft für elektrische Anlagen mbH) in den Sommerferien eine Revision durch, während der Verschleißteile
erneuert werden.
In den
Jahren 1999 und
2000
wurden insgesamt drei konventionelle Streckentrenner durch 'mit Strom'
befahrbare Diodentrenner ersetzt. Zwei davon befinden sich entlang der
Zollberg-Steige, einer vor der Ampel an der Kreuzung
Plochinger-/Schorndorfer Str.

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Diodentrenner
Zollbergstraße (vor der Abzweigung in die Eichendorffstraße)
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zusätzliche, über Dioden gespeiste
Kontaktflächen, ermöglichen ein
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Durchfahren ohne
Fahrstromunterbrechung
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Im März
2005 wurde im Zuge der
Abbrucharbeiten der Rampe zur Pliensaubrücke die Fahrleitung vom Bahnhof
Esslingen zur Rampe Vogelsangbrücke unterbrochen. Betroffen sind die
Duo-Busse der Linien 119 und 120, die diesen Streckenabschnitt im
Dieselbetrieb befahren müssen. Im Juli
2005
wurde die 1991 errichtete Fahrleitung am Bahnhof
Esslingen am Halteplatz 3, sowie auf der Rampe zur Vogelsangbrücke
entfernt. Es entfielen eine E-Weiche und eine Einlaufweiche. Es ist der
erste Netzrückbau seit 1993.
Im April
2006
wurde die 1991 errichtete Schnellfahrweiche in der
Neckarstraße (Eiscafé Lido) entfernt und durch eine E-Weiche am Halteplatz
1 am Bahnhofplatz ersetzt. Dies wurde im Vorgriff auf die geänderte
Verkehrsführung entlang der Bahntrasse bis zum Bahnhofplatz durchgeführt.
Im März
2008
wurden die letzten beiden Duo-Busse außer Dienst
gestellt. Nach 33 Jahren endete in Esslingen die Ära 'Duo-Bus'.
Im März
2013
wurde im Zuge der Bauarbeiten für den neuen
Zentralen Omnibusbahnhof direkt am Esslinger Bahnhof die E-Weiche und die Fahrleitung
der Wendeschleife der Obuslinie 118 entfernt. Obusse wendeten fortan mittels
ihres Hilfsantriebs. Im Juni wurde die Südtangente in Betrieb genommen. Ab
05.06.2013 fuhren die Obusse der Linie 101 in beiden Richtungen südlich
des Bahnhofsgebäudes. Die Fahrleitung in Richtung Oberesslingen wurde
nach Einweihung des neuen Omnibusbahnhofs östlich des Bahnhofgebäudes
wieder entfernt, wohingegen diejenige in Richtung Berliner Straße
bestehen blieb. Die Linie 118 wurde wegen der fehlenden Wendemöglichkeit
am Bahnhof während des Provisoriums bis November 2014 mit Dieselbussen betrieben.

Provisorisches Layout am Bahnhof Esslingen
ohne Wendemöglichkeit. In Betrieb von Juni 2013 bis Nov. 2014
Von Ende Juli bis Mitte
September
2013
war die Fahrleitung entlang der Neckarstraße im
Bereich Maillestraße bis zur Kanalstraße aufgrund von Tiefbauarbeiten
abgebaut. Während der Schulferien wurden ausschließlich Dieselbusse
eingesetzt. Bei Errichtung der neuen Fahrleitungsanlage wurden die
Streckentrenner über der Kreuzung Neckar-/Kanalstraße durch Diodentrenner
ersetzt.
Zur Eröffnung des neuen zentralen
Omnibusbahnhofs (ZOB) im November 2014 wurde
die Fahrleitungsanlage den endgültigen Anforderungen angepasst. Das
Fahrleitungsprovisorium für die südliche Umfahrung des Bahnhofsgebäudes
der Linie 101 in Richtung Oberesslingen wurde entfernt. Obusse in Richtung
Oberesslingen fahren nun nördlich des Bahnhofsgebäudes den Bussteig 5 an.
Für ankommende Obusse aus östlicher Richtung wurde eine neue Schnellfahrweiche mit
Abzweigung nach links für die Linie 101 installiert. Ungefähr an der Stelle befand
sich bis 2006 ebenfalls eine Schnellfahrweiche. Die Fahrleitungsanlage
erlaubt durch die vorgezogene Weiche Überholvorgänge südlich des
Bahnhofsgebäudes für Obusse, die an dem am Bussteig 9 wartenden Kurs der
Linie 118 vorbeifahren wollen. Die am Bussteig 1 wartenden Obusse in
Richtung Mettingen können jedoch von anderen Obussen nicht überholt
werden. An der Ausfahrt des ZOB in östlicher Richtung ist ebenfalls keine
Überholmöglichkeit vorgesehen, da hier nur kurze Aufenthalte vorgesehen
sind. Insgesamt wurden für diese Fahrleitungsanlage eine
Schnellfahrweiche, eine Einlaufweiche und drei Kreuzungen installiert. Die
bereits vor den Bauarbeiten in der Neckarstraße installierten zusätzlichen
Trennerpaare wurden vor der Inbetriebnahme der Fahrleitung gebrückt, und
die Isolierstrecken durch Kupfereinsätze ersetzt. Die Trenner dienen dazu,
den Bereich des ZOB bis zur Martinstraße spannungsfrei schalten zu können,
ohne den Busboulevard ebenfalls spannungsfrei schalten zu müssen.

neues Layout am Bahnhof Esslingen, in Betrieb
ab 16.11.2014
Im März
2016 wurde als Vorbereitung des
Betriebes der Linie 118 mit Batterie-Oberleitungsbussen die Rampe zur Vogelsangbrücke
wieder elektrifiziert.
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