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Der Verfasser...
...beim Eindrahten von Obus 22 am 21.10.1995 ... beim Ausdrahten am 11.08.2019
Motivation zu dieser Homepage:
Mein Interesse begann 1977 mit der regelmäßigen Fahrt nach Esslingen ins Schelztor-Gymnasium. Der Betrieb der damals bis zu 22 Jahre alten Oberleitungsbusse barg zuweilen Vorkommnisse, die schnell mein Interesse erweckten. Mir wurde bald klar, dass wir in Esslingen einerseits ein fast nostalgisches Nahverkehrsmittel mit Seltenheitswert besaßen, andererseits mit der Entwicklung des Duo-Busses eine mögliche Renaissance des elektrischen Busses bevorstand, die den Erhalt und die Modernisierung des Esslinger Obusbetriebes forcierte. 1977 existierten auf dem Gebiet der damaligen BRD Obusbetriebe in Esslingen, Kaiserslautern und Solingen. Ein gesteigertes Umweltbewusstsein und die Neuentwicklung von Fahrzeugen ließen die Hoffnung keimen, dass es bald wieder mehr deutsche Städte geben würde, die die Vorzüge der elektrischen Traktion nutzen würden. Dennoch hatten es die bestehenden Betriebe (Eberswalde, Esslingen und Solingen) trotz moderner Ausstattung in den Folgejahren sehr schwer, dem Sparzwang der Kommunen die Vorzüge des Systems entgegenzusetzen und drohende Stilllegungen abzuwenden. Der Bestand aller drei Betriebe gilt heute als gesichert. Die Vision der Elektromobilität fördert auch das Image der Obusbetriebe. 1977 begannen auch die ersten Exkursionen zum "weit entfernten" Obus-Depot, zumeist mit Gleichgesinnten. Als Mettinger und Schelztorianer kam man zum Sportunterricht ja höchstens bis zum Schwimmbad! Ich erinnere mich an einen Nachmittag, an dem wir wieder einmal an der Depot-Ausfahrt auf ausrückende Wagen warteten. Da kam Werkstattmeister Karl Hettich heraus und fragte uns, was wir hier denn suchen würden. Einigermaßen verblüfft war er, als wir ihm spontan zur Antwort gaben, dass wir den Obus 20 besuchen wollten, der aufgrund einer Motorüberholung für längere Zeit nicht einsatzfähig in der Werkstatt verweilte. Diese Antwort muss wohl überzeugend gewesen sein, denn er erlaubte uns, um 16 Uhr in seine Werkstatt zu kommen, um mal einen ausgebauten Obusmotor von innen zu betrachten. Mann, was waren wir glücklich! Ein anderes Mal erlaubte er einem Mitschüler, das Unterwerk Schelztor, das direkt am Pausenhof der Schule lag, von innen zu besichtigen. Jetzt war unser Interesse nicht mehr zu bremsen! Dem reinen Beobachten folgte in den kommenden Jahren dann die Recherche nach allem, was die Literatur, insbesondere Fachzeitschriften, zum Thema 'Obus' hergab. Das begann 1985 in der Werksbibliothek bei Mercedes-Benz in Untertürkheim und setzte sich ab 1989 an der Universität Stuttgart fort, wo ich neben dem 'Hauptstudium' der Elektrotechnik sämtliche Jahrgänge der dort vorhandenen einschlägigen Zeitschriften, wie z. B. Der Stadtverkehr studierte. 1991/92 archivierte ich mehrere hundert Fotos beim Städtischen Verkehrsbetrieb Esslingen. 2009 folgte der Eintritt in den SHB e.V., der damals schon unter anderem den Obus 22 betreute. Seit 2013 leite ich das Projekt 'Restauration Obus 22', eine gemeinschaftliche Arbeit des SHB, SVE und weiteren Ehrenamtlichen. Die Tatsache, dass der SVE selbst nur unvollständige Angaben über die frühere Fuhrparkzusammensetzung besaß, bestärkte mich, selbst alles zu archivieren. Der Anspruch, den gesamten Fuhrpark in Form von Fahrzeugtabellen und Statistiken zu rekonstruieren war geboren... und das machte unheimlich viel Spaß! Im übrigen ist die Entwicklung des SVE-Dieselbusfuhrparks aufgrund der Typenvielfalt nicht weniger interessant als der Obusbereich, deshalb soll auch der Kraftomnibusbetrieb im Laufe der Zeit an dieser Stelle näher beschrieben werden. "Die Kunst ist es, aus ohnehin spärlichen Informationen die Spreu vom Weizen zu trennen und die bestehenden Lücken aus Kombination der vorhandenen Informationen zu schließen." So könnte man die jahrelange Arbeit beschreiben, die die Rekonstruktion der Fahrzeugtabellen - das Herzstück der Sammlung - in Anspruch nahm. Dass dieses Hobby nicht zum Selbstzweck betrieben wird, beweisen die zahlreichen Kontakte, die sich daraus ergeben haben. Insbesondere dem Internet ist es zu verdanken, dass zu diesen Kontakten auch Personen zählen, die aus der Zeit berichten können, die ich selbst nicht erlebt habe. Um die mittlerweile zahlreichen Interessenten mit Informationen zu versorgen, und um selbst noch mehr Wissenswertes zu erfahren - dazu diene diese Homepage. Vielleicht kann mit diesem Wissen einmal eine Lücke in der Verkehrsliteratur geschlossen werden: "Der Obus in Esslingen am Neckar". An dieser Stelle möchte ich all denjenigen danken, die Beiträge zu dieser Präsentation lieferten. Ich wünsche allen Besuchern viel Spaß beim "Eindrahten" auf www.obus-es.de!
Eindrahthaltestelle "Nellinger Linde"
Ein weiteres Hobby: Bassist der Instrumental-Fusionrockband Will-o'-the-wisp
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